Süddeutsche Zeitung

Grundsteinlegung:Mit den Wänden wachsen die Kosten

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Für das neue Rathaus in Berg waren 16 Millionen Euro eingeplant. Doch der Bürgermeister rechnet mit deutlich höheren Ausgaben.

Von Michael Berzl, Berg

Die Wände wachsen in die Höhe, die Kosten aber auch. Mit knapp 16 Millionen Euro war der Neubau des Rathauses in Berg einmal veranschlagt, aber dieser Betrag wird bei Weitem nicht ausreichen. Das machte Bürgermeister Rupert Steigenberger bei der feierlichen Grundsteinlegung am Freitag deutlich. Allein in den vergangenen beiden Jahren liege die Preissteigerung am Bau bei 30 Prozent, ein in der Kalkulation eingebauter Risikopuffer sei schon aufgebraucht, sagte er in seiner Rede. Auf eine Summe, bei der die Ausgaben einmal landen, wollte er sich auch auf Nachfragen am Rande der Veranstaltung nicht festlegen. "Das ist eine Wundertüte", sagte er.

Auch Landrat Stefan Frey (CSU) ging in seiner Ansprache auf die finanziellen Risiken ein. Es sei etwas "ganz Besonderes, in diesen Zeiten so eine Investition zu planen", sagte er, um ganz lapidar zu ergänzen: "Es kostet halt jetzt besonders viel." Wie hoch der Verwaltungsbau auf dem Huberfeld einmal wird, das steht fest - wie hoch die Ausgaben am Ende ausfallen, ist noch ungewiss.

Nach mehreren Erweiterungen und Umbauten im alten Rathaus aus den 1960er Jahren soll nun die Verwaltung neue Räume bekommen. Erste Überlegungen in diese Richtung gab es schon vor fast zehn Jahren, wie Vize-Bürgermeister Andreas Hlavaty erzählte. Die Suche nach einem Standort und der Weg zum ersten Spatenstich vor einem halben Jahr waren lang und schwierig. Durch einen Tausch mit der Kirche konnte sich die Gemeinde das etwa 3000 Quadratmeter große Grundstück auf dem Huberfeld an der Durchgangsstraße sichern. Vor etwa einen halben Jahr haben dort die Arbeiten begonnen. Ende 2024 ist der Einzug geplant.

Viel Holz soll dem Gebäude die Anmutung eines Stadels verleihen

In Umrissen ist der Neubau mit Tiefgarage mittlerweile gut zu erkennen. Die Grundsteinlegung wurde dort gefeiert, wo sich einmal das Archiv befinden wird; dort ist die Bodenplatte schon betoniert. Die Obergeschosse werden fast komplett aus Holz errichtet, so dass das Gebäude die Anmutung eines großen Stadels bekommt. Außer insgesamt 25 Büros für die Verwaltung, dem Sitzungsaal und der Gemeindebücherei sind darin auch zwei Wohnungen vorgesehen. "Es wird ein Ort, zu dem man gerne geht", sagte Bürgermeister Steigenberger.

Wie üblich wird im Haus eine Metallkapsel eingemauert. Darin befinden sich außer einer Urkunde auch Tageszeitungen vom Freitag, Münzen und Bilder, die Grundschüler gemalt haben. Das Einmauern mit lokaler Politprominenz war jedoch nur ein symbolischer Akt. Die Zeitkapsel kommt später in eine Wand, die erst noch gegossen wird. Für die Feier am Freitag wurde nur ein Provisorium aufgemauert, das wieder abgebrochen wird.

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