Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Randale vor Polizeiwache: Ermittler suchen weitere Videos

Die Kripo bittet um Mitschnitte und Bilder von Donnerstagnacht. Der 15-Jährige, der betrunken vor dem Gymnasium randaliert haben soll, hat die Klinik inzwischen verlassen.

Von David Costanzo

Das Loch ist immer noch in der Scheibe, das Dienststellenschild liegt bei der Spurensicherung, Fingerabdrücke sind darauf sichergestellt worden. Die Kripo sucht weiter nach Jugendlichen, die sich am Donnerstag an der Randale vor Starnberger Polizeiinspektion beteiligt haben, und bittet um Handyvideos, Tonaufnahmen und Bilder aus der Zeit zwischen 21.30 Uhr und 22.30 Uhr. Das Präsidium hat ein Upload-Portal zum Hochladen der Dateien eingerichtet.

Derzeit wertet die Ermittlungsgruppe "Rheinlandstraße" mit zwölf Beamten Filme aus. Diese seien jedoch nur "spärlich" eingegangen oder sichergestellt worden, sagte Präsidiumssprecher Hans-Peter Kammerer. Ziel sei, die Vorfälle zu rekonstruieren, Zeugen und Verdächtige zu identifizieren. In der Nacht seien die Personalien von 80 Menschen aufgenommen worden.

Der mutmaßliche Randalierer hat die Klinik verlassen

Bislang ermittelt die Kripo gegen drei Jugendliche. Ein betrunkener 15-Jähriger soll während des Sommerfests des Gymnasiums vor dem Eingang randaliert haben. Die Polizei hatte ihn in Gewahrsam genommen und in die Klinik gebracht, nachdem er über Kopfschmerzen klagte. Dort wurde er seinem Vater übergeben. Am Wochenende habe der Jugendliche, der nicht das Gymnasium besucht, die Klinik verlassen, sagte der Sprecher. An Verletzungen seien Abschürfungen festgestellt worden.

Zwei weiteren Jugendlichen - einem 19-Jährigen aus Berg und einem 15-Jährigen - wird vorgeworfen, dass sie versucht haben sollen, den mutmaßlichen Randalierer zu befreien. Laut Polizei hatten sich 100 Jugendliche vor der Wache versammelt. Steine und Flaschen flogen, eine kleine Gruppe versuchte, die Inspektion zu stürmen.

Hinweise per Upload oder an Telefon 08141/6120

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Quelle:
SZ vom 30.07.2019
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