Radweg zwischen Herrsching und Breitbrunn:Schnell bauen, sicher radeln

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Bislang müssen Radfahrer, die zwischen Herrsching und Breitbrunn unterwegs sind, auf der Staatsstraße radeln oder einen Umweg in Kauf nehmen. Gerade für die Alltagsradler ist der 200 Meter lange Radweg an der Straße gedacht, den die Gemeinde Herrsching möglichst schnell verwirklichen will. (Foto: Georgine Treybal)

Die Herrschinger wollen loslegen mit dem Bau. Jetzt kommt es darauf an, dass das Staatliche Bauamt Weilheim mitzieht.

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Den Herrschingern kann es gar nicht schnell genug mit dem staatstraßenbegleitenden Radweg zwischen Herrsching und Breitbrunn gehen. "Die Lösung ist greifbar nahe", freute sich Bürgermeister Christian Schiller in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Um ein rund 200 Meter langes Teilstück von der Staatsstraße über den Winkelweg bis zum Sportplatz zu realisieren, ist die Gemeinde auch berei,t eigenes Geld zu investieren. So könnte das langwierige Procedere eines Planfeststellungsverfahrens vermieden werden. Das plant nämlich das Staatliche Bauamt Weilheim.

Eigentlich hatte die Gemeinde beschlossen, die Anbindung zum Sportplatz selbst zu finanzieren. Es stehen Mittel im Haushalt und das Gebiet wurde bereits vom Ingenieurbüro Benjamin Neudert ausgemessen. Und es gibt Zusagen einer Grundeigentümerin, die die notwendigen Flächen verkaufen möchte. Doch jetzt kommt es anders.

Das Staatliche Bauamt Weilheim hat seine jahrelange ablehnende Haltung revidiert und möchte den Radweg nun in Eigenregie bauen. Dafür wurde der Route die zweithöchste Priorität attestiert. Der Radweg sei ein wichtiger Stein im Alltagsradnetz und könnte den Radlern eine Zeitersparnis von sieben bis acht Minuten bringen, bestätigte der Breitbrunner CSU-Gemeinderat Thomas Bader.

Die fertigen Pläne der Gemeinde wird das Staatliche Bauamt übernehmen. Es ist sogar zu Zugeständnissen bereit und würde "ausnahmsweise" einer Querungsinsel auf der Straße zustimmen, so wie es Neudert vorgeschlagen hat -vorausgesetzt, es wird eine Linksabbiegerspur für die Busse zur Haltestelle eingerichtet. Eine Rad- und Fußgängerunterführung wäre zwar sicherer, aber sie würde mit über einer Million Euro doppelt so teuer sein wie die Querung. Mit einem Planfeststellungsverfahren könnten die fehlenden Grundstücke entlang der Strecke nach Breitbrunn auf dem Wege der Enteignung bekommen werden. Doch das kann Jahre dauern, vermutet Bürgermeister Schiller.

Ein Ausweg wäre es, wenn die Anbindung an den Sportplatz quasi als erster Bauabschnitt der Straßenbauamtsplanung konzipiert werden könnte. "Wir würden uns um den Grunderwerb kümmern", versprach Schiller. Dafür möchte die Kommune die Zusage der Weilheimer, dass die Anbindung innerhalb von zwei Jahren in Angriff genommen wird. Falls nicht, dann würde die Gemeinde das Projekt als "Sonderbaulast" selbst stemmen. Hierfür könnten 80 Prozent der Kosten durch Fördergelder finanziert werden. Der Vorteil wäre, dass auf das langwierige Planfeststellungsverfahren verzichtet werden könnte. Die Verwaltung wird jetzt die Kosten der unterschiedlichen Lösungen ermitteln.

© SZ vom 27.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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