Seefeld: 383 Unterschriften für den "Radentscheid"

Gemeinde nimmt im Landkreis an der Bürgeraktion für bessere und sicherere Fahrradwege teil.

Von Paul Wiese, Seefeld

Ein höherer Anteil an Radfahrern, sichere Fahrradwege und keine Verkehrstoten mehr - das sind einige der Ziele des Bündnisses "Radentscheid Bayern". Mit Hilfe eines entsprechenden Volksbegehrens will man ein Radgesetz auf den Weg bringen, welches die bayerische Staatsregierung verpflichten würde, "umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen", wie es auf der Internetseite des Radentscheids heißt. Das soll funktionieren, indem beispielsweise der Anteil des Fahrradverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen bis 2030 auf 25 Prozent steigt. Gegenwärtig liegt er bei elf Prozent. Außerdem soll möglichst bald Schluss mit den "Holperpisten" sein und der Sanierungsstau bei Bau und Unterhalt des bestehenden Radwegenetzes behoben werden. Ein Antrag auf Zulassung eines Volksbegehrens muss mindestens 25 000 Unterzeichner finden.

Von Juni bis Oktober sammelte das Bündnis deswegen Unterschriften im gesamten Bundesland, am Dienstag übergaben die jeweiligen Organisatoren die Listen an ihre jeweiligen Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Mehr als 100 Städte und Gemeinden nahmen teil, darunter auch Seefeld. Am Nachmittag nahm Bürgermeister Klaus Kögel (CSU) die Listen entgegen. Das Ergebnis: 383 Unterschriften kamen zusammen. In ganz Bayern unterzeichneten etwa 100 000 Menschen den Antrag, also vier Mal so viele wie eigentlich nötig. Bei der Übergabe sicherte Kögel zu, die Radwege innerhalb des Ortes unter die Lupe zu nehmen. "Wir hören uns die Ideen der Experten an, was mit geringem Aufwand bereits jetzt möglich ist", versicherte er und ergänzte in Sachen mögliches Radgesetz: "Ein gesetzlicher Rahmen würde uns bei der Umsetzung helfen." Man könnte die Dinge ohne hohen Kostenaufwand aber bereits jetzt angehen.

Das Bündnis kann die Zulassung des Volksentscheids nun beim Innenministerium beantragen. Im nächsten Schritt kommt es dann erst recht auf die Bevölkerung an. Im Laufe des Sommers 2023, so heißt es, müssten dann in nur 14 Tagen mehr als eine Million Wahlberechtigte in ihrem Rathaus nochmals für den Radentscheid Bayern unterschreiben. Wann genau das sein wird, legt das Ministerium fest. Bis dahin bleibt dem Bündnis Zeit, für sein Anliegen zu werben.

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