Projekt für die Bildung:Weßling plant neue Schule

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Ähnlich wie in Wörthsee will man auch dieses Gebäude nach einem Lernhaus-Konzept bauen, in dem die Jahrgangsstufen in sogenannten Clustern zusammengefasst werden. Jetzt folgt ein Architektenwettbewerb

Von Patrizia Steipe, Weßling

Eine grobe Vorstellung davon, wie das neue Schulhaus der Gemeinde und die Verkehrsanbindung dahin aussehen könnten, hat die Arbeitsgruppe "Schulhaus" und das Planungsbüro Spacial Solutions, dem Weßlinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt. Die Eckdaten dieser Machbarkeitsstudie sollen Grundlage für einen Architektenwettbewerb sein. "Ich bin einfach begeistert", urteilte Bürgermeister Michael Muther. Alle Bauteile würden auf das Wunschgrundstück beim Sportplatz passen, das Ganze ist sogar erweiterbar und auch für den Verkehr gab es Lösungsvorschläge. Das Gremium stimmte den Plänen einhellig zu. Jetzt soll alles für den Architektenwettbewerb in die Wege geleitet werden.

Insgesamt sollen rund 240 Schüler, zwölf Lehrer und zehn Erzieher sowie 70 Kinder, die in die Mittagsbetreuung gehen, Platz finden. Die Schule soll ähnlich wie die Grundschule Wörthsee in einem Lernhaus-Konzept errichtet werden. Das bedeutet, dass die verschiedenen Jahrgangsstufen in sogenannten Clustern zusammengefasst werden sollen. Rund 4 000 Quadratmeter Nutzfläche werden für die Klassen, Mensa, Verwaltung, Ganztagesunterricht, Lehrerzimmer und Bücherei nötig sein. Dazu kommen der Pausenhof und die Stellplätze. Insgesamt stehen rund 7 500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Falls der Theater- und Musikraum auch von außen zugänglich wäre, könnte er sogar extern für Veranstaltungen genutzt werden, regte Dieterle an. Ein zweigeschossiges Bauwerk mit acht Metern Höhe würde für die Schule genügen. Ein dritter Stock könnte zusätzlichen Platz beispielsweise für Vereine bieten. Hier ist aber noch nichts entschieden. Insgesamt rechnet Architekt Roland Dieterle mit Baukosten in Höhe von zwölf Millionen Euro. Zwei Millionen Euro gibt es aus staatlichen Fördertöpfen.

Die neue Schule könnte auch dazu beitragen die Hauptstraße zu beruhigen, erklärte der beauftragte Architekt Roland Dieterle dem Ratsgremium. Alleine dadurch, dass das Gebäude beispielsweise direkt entlang der Straße errichtet werden würde: "Das signalisiert den Autofahrern: Hier bewegen sich Kinder".

In der Hauptverkehrszeit könnte sich dadurch die Ortsdurchfahrt durch Weßling mit Tempo 30 um drei Minuten verzögern. "Vielleicht weichen dann doch weitere Verkehrsteilnehmer auf die Umgehungsstraße aus", hoffte Dieterle. Noch dazu, da unterschiedliche Bodenbeläge und zusätzliche Plätze und Einfahrten zu Parkplätzen direkt von der Hauptstraße aus diese zusätzlich beruhigen sollen. "Mehr Einfahrten machen die Hauptstraße für Autofahrer noch unattraktiver", versicherte Dieterle.

Aus Sicherheitsgründen sollen Autos nicht mehr über den Meilinger Weg fahren dürfen, sondern müssen die Schule und den Sportpark über die Hauptstraße erreichen. Denn die ermittelten Hauptwege der Schüler ergaben, dass sich alle Kinder auf ihrem Weg zur Schule am Meilinger Weg und am Steinebacher Weg treffen. Ein "Gefahrenpunkt, der entschärft werden müsse", sagte Dieterle, der an dieser Stelle selbst schon mit dem Fahrrad gestürzt sei.

Ein weiteres Problem ist die sanierungsbedürftige Brücke. Hier schlug Dieterle vor, durch diese einen schmäleren Wellstahltunnel zu schieben. Die Brücke wäre dann nur mehr von Radlern und Fußgängern passierbar. Der Umbau könne relativ schnell und günstig für einen fünfstelligen Betrag realisiert werden, war sich Dieterle sicher. Die Alternative wäre, die Brücke abzureißen und eine ebenerdige Kreuzung zu errichten. Dafür wäre aber ein siebenstelliger Betrag nötig und man bräuchte Schülerlotsen für die Kreuzung.

Die Anregungen werden jetzt in die Ausschreibung für die Architekten aufgenommen.

© SZ vom 01.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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