Possenhofen:Neue alte Planung

Grüne fordern Fahrradstellplätze am Bahnhof

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Abschließbare Stellplätze für Fahrräder, Kleinkrafträder und E-Bikes, eventuell in Form von Käfigen: Das fordern die Pöckinger Grünen für den Parkplatz am Bahnhof Possenhofen. Die Entscheidung über den Antrag hat der Hauptausschuss am Dienstag nach eingehender Debatte aber auf die Zeit nach der Sommerpause verschoben.

Schon vor sieben Jahren gab es mit dem barrierefreien Ausbau der Gleisanlagen Planungen, wie die Parksituation am Bahnhofsvorplatz sowie an der Westseite der Bahnanlage verbessert werden könnte. Doch die Meinungen im Gemeinderat gingen damals weit auseinander. Wie sich Bürgermeister Rainer Schnitzler erinnerte, hatten sich zudem die Bahnhofsanwohner gegen die Planungen ausgesprochen. Nicht zuletzt wegen der hohen Kosten - es war von mehr als einer Million Euro die Rede - wurde das Thema damals zurückgestellt. Seither ist nichts mehr passiert.

"Wir wollen keine Super-Lösung", sagte Antragstellerin Simone Greve (Grüne) jetzt. Man wolle lediglich eine Verbesserung der derzeitigen Situation. Sie sprach sich dafür aus, das Thema Parken von Fahrrädern aus der teuren Gesamtplanung auszugliedern und zeitnah umzusetzen. Laut Greve sind die vorhandenen Fahrradständer nur teilweise überdacht und nicht absperrbar. Die Radler hätten keine Möglichkeit, ihre teilweise sehr teuren E-Bikes zu sichern. Um Vandalismus zu verhindern, sollte es nach den Vorstellungen der Grünen nicht nur eine sichere Abstellmöglichkeit geben, der Bereich sollte auch videoüberwacht werden.

Schnitzler plädierte dagegen für die Einbindung in ein Gesamtkonzept. Da sich im Laufe der Jahre die Zusammensetzung im Gemeinderat geändert hat, schlug er vor, die alten Planungen erneut vorzustellen, um die neuen Gremiumsmitglieder auf den gleichen Informationsstand zu bringen. "Es wird doch sehr viel Geld kosten, das sollten wir berücksichtigen", sagte er. Albert Luppart (PWG) forderte dagegen das Gremium auf, mutig sein und einen teilweisen Ausbau des Bahnhofsvorplatzes vorantreiben, ohne gleich die große Lösung in Angriff zu nehmen. Auf der Westseite der Gleisanlagen hielt er kosmetische Verbesserungen für ausreichend. Gegen eine Videoüberwachung sprach sich die Juristin Ute Nicolaisen-März (CSU) aus. Sie befürchtete Probleme mit dem Datenschutz.

Einig waren sich die Gemeinderäte darin, dass die Thematik nicht auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden sollte. Letztendlich folgten sie dem Vorschlag Schnitzlers, die alten Planungen als Grundlage für eine abgespeckte Lösung heranzuziehen. Sie sollen dem Gremium bis spätestens Oktober von der damals beauftragten Landschaftsarchitektin Martina Schneider vorgestellt werden. Nur Ameli Erhard (SPD) stimmte dagegen. Da sämtliche damals vorgestellten Varianten abgelehnt worden waren, war sie der Meinung, dass eine komplett neue Planung erarbeitet werden sollte.

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