Feier in PöckingKubanische Zigarren für den Polizeichef

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Bernd Matuschek (links) wird bei einer Feierstunde im Pöckinger Beccult in den Ruhestand verabschiedet. Von Polizeipräsident Günther Gietl erhält er eine Urkunde.
Bernd Matuschek (links) wird bei einer Feierstunde im Pöckinger Beccult in den Ruhestand verabschiedet. Von Polizeipräsident Günther Gietl erhält er eine Urkunde. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Starnberger Inspektionsleiter Bernd Matuschek geht in den Ruhestand. Bei seiner Verabschiedung werden sein kollegialer Führungsstil und die Leistungen für die Sicherheit der Bürger gewürdigt.

Von Christian Deussing, Pöcking, Starnberg

Nach 40 Jahren bei der Polizei ist Bernd Matuschek bei einer Feier im Pöckinger Beccult in den Ruhestand verabschiedet worden, den der 60-Jährige zum 1. Mai antritt. Zuletzt hatte er fast zwölf Jahre lang die Starnberger Polizeiinspektion mit 55 Beamten geleitet, die er als eine „sehr motivierte und leistungsstarke Mannschaft“ lobte. Gewürdigt wurde bei der Zeremonie aber vor allem eine Person: Polizeioberrat Matuschek.

Polizeipräsident Günther Gietl dankte dem scheidenden Dienststellenleiter für seinen langjährigen Einsatz und hob hervor, dass Matuschek „stets den Menschen hinter dem Kollegen“ gesehen habe. Er sei geradlinig und zielorientiert und habe mit Herzblut und Sachverstand die Inspektion geführt.

Das bestätigte auch der Stellvertreter Matuscheks, Frank Brosch. Er habe sich bei ihm persönlich und dienstlich weiterentwickelt, die Zusammenarbeit sei von „Kollegialität und freundlichem Umgang geprägt“ gewesen, sagte Brosch. Manfred Frei, Chef der Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck, lobte den guten und ganz eigenen Stil von Matuschek. Frei weiß, dass der baldige Ruheständler auch ein Genießer ist und schenkte ihm einen edlen japanischen Whisky, kubanische Zigarren mit passendem Aschenbecher und ein großes Foto vom Polizeiboot auf dem Starnberger See.

Matuschek hat noch keine konkreten Pläne für den Ruhestand. „Ich freue mich über jeden Tag, an dem der Wecker nicht klingelt“, sagte er.  Der SZ verriet er auf Nachfrage zumindest, dass er seine freie Zeit nutzen wolle, um zu reisen und zu radeln.  Falls aber dem Pensionär doch langweilig sein sollte, hätte der Starnberger Landrat Stefan Frey eine Idee. Denn in seiner Behörde könne man bei der Waffenkontrolle noch geschultes Personal gebrauchen, sagte Frey und bot Matuschek scherzhaft einen 556-Euro-Job an. Auch Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik gehörte zu den Gästen und dankte dem Polizeichef für die gute Zusammenarbeit. „Ich werde Sie vermissen“, sagte der Rathauschef.

Matuschek sammelte Einsatz-  und Führungserfahrungen in mehreren Funktionen, darunter als Dienstgruppenleiter in Gauting und stellvertretender Inspektionsleiter in Germering. In seiner Anfangszeit war der gebürtige Münchner auch für den Einsatz in Wackersdorf eingeteilt, wo es wegen einer geplanten Wiederaufbereitungsanlage zu massiven Protesten gekommen war. Matuschek gehörte zu den Polizisten, die das Anwesen von Franz Josef Strauß schützten. Später war er nachts für den Streckenschutz bei den G 7-Gipfeln in Elmau in den Jahren 2015 und 2022  mitverantwortlich.

Zu den besonderen Herausforderungen zählten für ihn noch weitere Ereignisse: Der Dreifachmord von Starnberg im Januar 2020, die versuchte Erstürmung der Polizeiwache von mehr als 50 Jugendlichen im Juli 2017, die Notwasserung eines Heißluftballons auf dem Starnberger See im Sommer 2016  und das Ruderunglück vom April 2015, bei dem ein 13-jähriger Schüler im noch eiskalten Starnberger See ertrank. Nun aber führt sein Stellvertreter Brosch die Starnberger Polizeiwache, bis sich ein Nachfolger für Matuschek gefunden hat.

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