Polizeibilanz:Einbrüche schwer gemacht

Symbolbild Wohnungseinbruch

Nur drei Einbrüche sind im Vorjahr in Gilching registriert worden - die niedrigste Zahl seit zehn Jahren.

(Foto: dpa)

Gilchinger Delikte sind 2019 stark zurückgegangen, auch weil die Häuser besser gesichert sind

Von Christian Deussing, Gilching

Insgesamt 587 Straftaten sind im vorigen Jahr in Gilching begangen worden - darunter aber nur drei Einbrüche. Das sei seit zehn Jahren die niedrigste Quote, betont Andreas Ruch, Vize-Chef der Germeringer Polizei. Er führe diese erfreuliche Bilanz darauf zurück, dass Hauseigentümer ihre Anwesen inzwischen besser sicherten und Einbrecher außerdem nach einer Gesetzesverschärfung leichter in U-Haft kämen. Beides habe sicher viele Täter abgeschreckt, sagt Ruch.

Zudem freut er sich über die um 6,2 Prozentpunkte auf 66,6 Prozent gestiegene Aufklärungsquote für den Gilchinger Raum - wobei die Zahl der Fälle mit dem Niveau von 2018 nahezu gleichgeblieben ist, wie aus der vorgelegten Kriminalitätsstatistik der Polizei hervorgeht. Die erzielte Quote sei der bislang beste Wert für Gilching, erklärt Ruch.

Registriert wurden 94 Drogendelikte, 14 mehr als in 2018. Das liege vor allem an einer größeren Gruppe von jüngeren Leuten, die mit Rauschgift erwischt wurden, berichtet der Erste Polizeihauptkommissar. Die Kontrollen wurden bei den Bahnhöfen Argelsried und Neugilching verstärkt, um Fahrraddiebe aufzuspüren.

Gemeldet wurden außerdem 77 Körperverletzungen, davon 19 gefährliche Attacken. Laut Statistik gab es unter anderem 24 Ladendiebstähle und 81 Sachbeschädigungen mit sieben Graffiti-Schmierereien. In 17 Fällen leisteten Tatverdächtige Widerstand gegen Polizeibeamte. Beschädigt wurden überdies 34 Fahrzeuge. Sechsmal wurden Autos aufgebrochen und dabei unter anderem Navis und Lenkräder mit Airbags ausgebaut und gestohlen.

Fast 50 Mal musste die Polizei Betrugsanzeigen nachgehen, die besonders im Internet bei Warenkreditgeschäften zugenommen hätten, berichtet Ruch. Auch versuchten Betrüger, ältere Menschen mit dem Enkeltrick hereinzulegen oder gäben sich dreist als Polizisten aus. Der stellvertretende Polizeichef erinnert an einen besonders gravierenden Fall, der sich im vergangen Herbst abgespielt hatte: Damals hatten Betrüger stundenlang eine 92-jährige Gilchingerin am Telefon tyrannisiert und vor einer angeblichen Einbrecherbande gewarnt, bis die verängstigte Rentnerin schließlich eine Geldkassette mit 17 000 Euro aus ihrem Fenster warf - mit der einer der Täter als "Abholer" sofort verschwand.

Insgesamt zieht Ruch aber eine positive Bilanz. Seinen Worten nach ist die Anzahl der Tatverdächtigen leicht gesunken: um knapp drei Prozent auf 319 Personen im Jahr 2019. Der 54-jährige Beamte betont ferner, dass heuer bislang kein einziger Einbruch in Gilching passiert sei. Aber das könne wohl auch damit zu tun haben, dass die Menschen wegen der Corona-Krise viel häufiger zu Hause seien, erläutert Andreas Ruch.

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