Politik am Starnberger See:Neue Bürgerliste in Bernried

Politik am Starnberger See: Markus del Fabbro (links), Patricia Greinwald und Jörg Middeldorff gründen eine neue politische Gruppierung.

Markus del Fabbro (links), Patricia Greinwald und Jörg Middeldorff gründen eine neue politische Gruppierung.

(Foto: oh)

Ex-CSU-Gemeinderat del Fabbro gründet freie Wählergruppe

Ein Jahr nach seinem Austritt aus der CSU hat der Bernrieder Gemeinderat Markus del Fabbro eine neue politische Gruppierung gegründet. Mit den Mitstreitern Patricia Greinwald und Jörg Middeldorff schloss er sich am 20. Dezember zur "Bürgerliste Bernried" zusammen. Ziel der neuen Gruppierung ist es, für künftige Kommunalwahlen eine politisch unabhängige Wahlvorschlagsliste zu präsentieren. "Eine Gemeinderatswahl sollte eine Personenwahl und keine Parteienwahl sein", ist del Fabbro überzeugt. Er bedauert, dass jede der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen ihr "eigenes Süppchen kocht". Zusammen mit seinen Mitstreitern will er sich daher dafür engagieren, dass es in Bernried künftig nur noch eine einzige Liste bei den Kommunalwahlen gibt, unabhängig von der jeweiligen politischen Gruppierung. "Eine echte Bürgerliste", wie del Fabbro betont. "Jeder, der will, kann sich auf die Liste setzen lassen." Ohne kompliziertes Auszählungsverfahren kämen automatisch die 14 Kandidaten mit den meisten Stimmen in den Bernrieder Gemeinderat. Seit seinem Parteiaustritt im Dezember 2017 habe er festgestellt, dass er gut mit den anderen Ratsmitgliedern zusammenarbeiten könne, sagt er. Zwar sei er als Fraktionsloser von mehreren Gruppierungen angesprochen worden, bei ihnen Mitglied zu werden, erklärt er. Doch er wollte unabhängig bleiben. Del Fabbros Anliegen war stets der Erhalt der Natur. Das müsse eigentlich im Interesse aller liegen, unabhängig von seiner politischen Einstellung, hatte er damals nach seinem Austritt aus der CSU erklärt. Differenzen mit seinen Fraktionskollegen hatte er nicht.

Vielmehr gab die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung den Ausschlag für seinen Schritt die Partei nach mehr als 20 Jahren zu verlassen. Das "C" im Namenszug der Partei müsse immer häufiger hintenanstehen, hatte er kritisiert. Auch als fraktionsloser Einzelkämpfer hatte del Fabbro nie daran gedacht das Gemeinderatsgremium zu verlassen. Schon vor einem Jahr hatte er angekündigt bei den nächsten Kommunalwahlen wieder kandidieren zu wollen auf einer "Bürgerliste, die für alle Kandidaten gilt".

Bei der neuen Bürgerliste kann jeder mitmachen, unabhängig von der politischen Überzeugung. Einzige Bedingung ist, dass die demokratischen Regeln eingehalten werden. Weil es sich um eine Freie Wählergruppe handelt - sie ist trotz Namensähnlichkeit nicht zu verwechseln mit der "Bernrieder Liste" - können auch Mitglieder von anderen politischen Gruppierungen oder Parteien aufgenommen werden. Die "Bürgerliste Bernried" ist kein Verein. Man muss daher nicht Mitglied werden und auch keine Beiträge bezahlen. Wie del Fabbro betont, sind alle Bernrieder willkommen, die sich zum Wohle ihrer Gemeinde engagieren wollen.

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