Pöcking:Technik, Disziplin und Kameradschaft

Pöcking Maxhof-Kaserne Girls Day

Oberleutnant Alexandra Löper zeigt den Mädchen Kommunikationsgerät.

(Foto: Georgine Treybal)

Beim Girls' Day in der Maxhof-Kaserne in Pöcking informieren sich 40 Schülerinnen über die Bundeswehr als Arbeitgeber

Von Anna-Elena Knerich, Pöcking

Antennen, Satellitenterminals und andere moderne Kommunikationsgeräte - das konnten die rund 40 Schülerinnen begutachten, die am Donnerstag zum Girls' Day in die Maxhof-Kaserne bei Pöcking gekommen waren. Seit 2001 werden jungen Mädchen beim Girls' Day technikorientierte Berufe nähergebracht - auch von der Bundeswehr.

Für Julia Groß, 15, und Juliana Koschier, 14, vom Gymnasium Starnberg sind "klassische Frauenberufe" wie Tierärztin "total klischeehaft und langweilig". Die Lieblingsfächer der beiden Neuntklässlerinnen sind Mathe und Chemie. Ihr Interesse an der Bundeswehr habe auch eine leicht feministische Note, sagt Julia: "Mir gefallen Videospiele, wir spielen beide Fußball im Verein und finden die Bundeswehr irgendwie cool. Diese typischen Jungssachen machen uns einfach Spaß! Warum sollten wir uns nicht dafür begeistern, nur weil wir Mädchen sind?" Wenn es die Option gibt, als Frau eine Laufbahn bei der Bundeswehr einzuschlagen, solle man das auch wahrnehmen, meint Juliana. Sie interessiert sich dafür, seit ihre Klasse mal aus der Grundschule in die Kaserne verlegt wurde: "Es war schon damals spannend, was die Soldaten im Kasernenalltag machen."

Die beiden Schülerinnen können es sich vorstellen, später mal zur Armee zu gehen - dem Vaterland zu dienen, wie man es auch aus Filmen kennt. Wie ihre Freunde und Familien das denn fänden? Ihre Eltern würden sie in allem unterstützen, doch Julias Vater würde es sich nicht für sie wünschen - "nicht, weil es ein Männerberuf ist, sondern wegen der psychischen Belastung." Denn zur Bundeswehr gehören auch Kampfeinsätze in Krisengebieten, das ist den Mädchen klar. Das sei zwar beängstigend und sie hätten auch Hemmungen, auf Menschen zu schießen - aber wenn man sich von Angesicht zu Angesicht selbst verteidigen muss, kämen sie damit klar. Julia leitet den Schulsanitätsdienst und überlegt, bei der Bundeswehr Medizin zu studieren, "weil die Noten vielleicht nicht für die Uni reichen". Juliana würde eher zur Luftwaffe gehen und Pilotin werden wollen.

Die Freundinnen wollen nach dem Abi den freiwilligen Wehrdienst und damit auch die dreimonatige Soldatengrundausbildung mit Sport- und Schießübungen machen. Am besten gefalle ihnen die Disziplin und die Kameradschaft, die in der Bundeswehr einfach etwas Besonderes seien.

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