Pöcking:Sitzen wie in der Allianz-Arena

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Pöcking unterstützt den Sportclub mit insgesamt 57 000 Euro

Die Gemeinde Pöcking lässt sich den Sport etwas kosten. Neun Anträge des SCPP zur Kostenübernahme von Pflegemaßnahmen auf dem Sportpark beziehungsweise der Bezuschussung von Mieten, Anschaffungen und Übungsleiterkosten hat der Finanz- und Hauptausschuss am Dienstag genehmigt. Auch wenn die Anträge teilweise rückwirkend für das Jahr 2017 gestellt wurden, was laut Satzung verboten ist, zeigte sich das Gremium großzügig und segnete die Unterstützung in Höhe von insgesamt 57 000 Euro ab. Platzpflege und Mäharbeiten sowie die Instandhaltung des Kunstrasenplatzes übernimmt die Gemeinde ohnehin. Die Arbeiten werden aber vom Verein vergeben. Allerdings muss normalerweise zeitnah abgerechnet werden. Durch Umstrukturierungen im Vorstand habe sich die Abrechnung verzögert, erklärte Zweiter Bürgermeister Albert Luppart, der die Sitzung in Vertretung des erkrankten Bürgermeister Rainer Schnitzler leitete.

Neu war ein Antrag zur Anschaffung von gebrauchten Tribünensitzen aus der Allianz-Arena. Obwohl auch dieser Wunsch zu spät eingereicht wurde, genehmigte das Gremium die komplette Kostenübernahme. Die Begründung war, dass der Sportpark der Gemeinde gehöre und die Sitze somit auch in ihr Eigentum übergingen. Lediglich Simone Greve (Grüne) stimmte gegen den Beschluss. Mit Blick auf das Vereinsvermögen des SCPP von etwa 424 000 Euro forderte sie eine finanzielle Beteiligung. Das Vereinsvermögen könne nicht dem Sportpark zugeordnet werden, stellte Luppart klar.

Greve und Annette von Nordeck (FDP) sprachen sich auch gegen die Höhe des Zuschusses zur externen Platzmiete aus. In Feldafing würden die Mitglieder daran beteiligt, sagte Greve, die zudem bemängelte, dass dieser Antrag ebenfalls zu spät gestellt worden sei. "Abstrafen steht nicht im Verhältnis zum großen ehrenamtlichen Aufwand", sagte Sportreferentin Karin Wania-Michels (CSU). Ihrer Meinung nach reicht ein Hinweis, sich künftig an die Vorgaben zu halten. Laut Luppart ist es im Sportpark schon lange zu eng. Es sei ein dritter Trainingsplatz notwendig, für den allerdings eine Investition von bis zu 750 000 Euro erforderlich sei. "Mieten ist viel billiger als ein neuer Platz."

© SZ vom 07.12.2018 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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