Pöcking:Hybridsitzungen abgelehnt

Gemeinderat hält Aufwand und Kosten von Online-Übertragungen für ungerechtfertigt.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Aufwand und Kosten in Höhe von etwa 27 000 Euro pro Jahr für Hybridsitzungen des Gremiums während der Pandemie sind nicht gerechtfertigt. Diese Meinung vertritt der Pöckinger Gemeinderat. Das Gremium lehnte eine entsprechende Änderung der Gemeindeordnung in seiner jüngsten Sitzung ab. Für die Hybrid-Tagungen gelten wegen der Geheimhaltung strenge Bestimmungen. Da kleine Kommunen wie Pöcking normalerweise keine IT-Fachleute beschäftigen, müssen laut Gemeindeleiter Sven Neumann normalerweise Fachfirmen beauftragt werden. Nach seinen Angaben stellt die Betreiberfirma 2100 Euro für die Abwicklung einer Hybrid- Sitzung in Rechnung, zusätzlich sei ein IT-Fachmann erforderlich, der die Technik bedient. Die Anschaffung von eigenem Equipment ist nach Ansicht der Verwaltung unrentabel. Denn niemand wisse, wie es mit Corona weitergehe und welche Bestimmungen künftig gelten. "Es steht aktuell in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis, zumal die Bestimmungen zu Hybridsitzungen offen sind", fasste Bürgermeister Rainer Schnitzler die Problematik zusammen.

Pöcking verfügte mit dem Beccult glücklicherweise über einen Veranstaltungsort, in dem die Gremien unter Einhaltung der Hygienebestimmungen tagen könnten, sagte der Rathauschef. Wie er mitteilte, habe während Corona "ein großer Run" auf den mit leistungsstarker Belüftung ausgestatteten Saal des Hauses eingesetzt, es lägen auch schon Bestellungen für das Jahr 2023 vor. Der Gemeinderat segnete deshalb vorsorglich den Sitzungskalender fürs kommende Jahr ab, damit das Beccult zu diesen Terminen reserviert werden kann.

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