Pöcking:Cyber-Cluster Maxhof

Richtfest bei der Bundeswehr; Richtfest bei der Bundeswehr

Richtfest wurde auf dem Gelände der General-Fellgiebel-Kaserne in Pöcking gefeiert. Zu sehen ist das Gebäude für die Abwehr von "Cyber-Attacken".

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Das neue Gebäude hat 86 Hörsäle für IT-Technik und kostet etwa 50 Millionen Euro: Am Dienstagnachmittag feierte man Richtfest auf dem Gelände der General-Fellgiebel-Kaserne

Von Christian Deussing, Pöcking

Um künftig Cyber-Attacken noch besser abzuwehren und die Soldaten perfekt in der IT-Technik dafür auszubilden, wird das neue, hochmoderne Lehrsaal-gebäude mit Satelliten-Antennndach in der Maxhof-Kaserne bei Pöcking eine bedeutende Rolle spielen. Knapp 50 Millionen Euro wird der Campus mit 86 Hörsälen und 286 Diensträumen in dem drei- und viergeschossigen Gebäude kosten. 870 Lehrgangsteilnehmer finden Platz, zudem können 350 Personen im großen Vortragssaal den Experten zuhören. Am Dienstagnachmittag feierten 70 Gäste und 30 Handwerker das Richtfest in der Kaserne.

In zwei Jahren soll der Gebäudekomplex mit seinen zwei Innenhöfen und 13 500 Quadratmetern Nutzfläche fertiggestellt sein. Das Projekt sei "auf einer guten Spur, aber kein Selbstläufer", sagte Peter Aumann vom Staatlichen Bauamt Weilheim, das die Regie führt, in seiner Begrüßung. Der Baudirektor merkte launig an, dass Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim schon beim Spatenstich voriges Jahr "vorsorglich nachgeschaut" habe, ob auch wirklich mit dem Bau in der General-Fellgiebel-Kaserne begonnen worden sei. Denn erst somit war klar, dass das Feldafinger Bundeswehrareal frei wird - und zwar wohl in spätesten drei Jahren.

Auch Sontheim dürfte längst davon überzeugt sein, der auch seinem Amtskollegen Rainer Schnitzler aus Pöcking am Rohbau zuhörte. Der verwies darauf, dass im Gegensatz zur sehr langen Planungsphase, die bis ins Jahr 2002 zurückreiche, die Bauarbeiten zügig vorangehen würden. Das befand auch der bayerische Innenstaatssekretär Gerhard Eck, der den Standort Pöcking in seiner Ansprache als "Cyber-Cluster" der Bundeswehr neben München-Neubiberg bezeichnete. Eck vergaß aber nicht, den vielen "tüchtigen Handwerkern mit Respekt" zu danken, die mit Kompetenz und körperlicher Arbeit erst den planerischen "Geist vom Papier" umsetzten. Lobende Worte fand zuvor Alice Greyer-Wieninger, die als Abteilungsleiterin im Verteidigungsministerium aus Berlin angereist war, für das "harmonische und ästhetische" Konzept der Architekten. Sie erwähnte zudem, dass die Abwärme des neuen Lehrsaal- und Dienstgebäudes auch genutzt werde, um die Unterkünfte zu heizen. Das sei ein "Pilotprojekt" und vermindere den Kohlendioxidausstoß, sagte die Ministerialdirektorin.

Die Fernmelder nennen sich jetzt "Schule Informationstechnik der Bundeswehr". Sie passe wie ein Mosaikstein in die Bildungsregion Starnberg, erklärte Landrat Karl Roth. Er ist froh, dass sich die Bundeswehr inzwischen eindeutig zum Landkreis bekannt habe.

Mit diesem Projekt gebe es bei der zunehmenden Digitalisierung der Streitkräfte einen enormen "Qualitätssprung" in der technischen Ausstattung, betonte zudem Generalmajor Heinrich Steiner, ein früherer Kommandant der einstigen Fernmeldeschule. Dann spielte wieder die "Gartenberger Bunker Blasmusik" aus Geretsried und der Polier Christian Back von der Rohbaufirma Otto Heil durfte endlich seinen Richtspruch aufsagen.

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