Pöcking:Abschied vom Altbürgermeister

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Abschied vom ehemaligen Bürgermeister: die Beerdigung von Konrad Krabler in Pöcking. (Foto: Nila Thiel)

Konrad Krabler wird unter großer Anteilnahme beigesetzt

Von Peter Haacke, Pöcking

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung haben Bürger, Familienangehörige, ehemalige Wegbegleiter, Kommunalpolitiker und Vereinsvertreter am Donnerstag Abschied genommen von Pöckings Altbürgermeister und Ehrenbürger Konrad Krabler, der Ende Januar kurz vor seinem 93. Geburtstag zu Hause gestorben war. Krabler galt als umsichtiger Politiker mit Sachverstand, aber auch als Persönlichkeit mit Ecken und Kanten: Seine Sparsamkeit, mit der er während seiner 18-jährigen Amtszeit (1984-2002) den Grundstein für Pöckings Reichtum legte, war geradezu legendär und brachte ihm nicht nur den Spitznamen "Der Schotte von Pöcking" ein, sondern auch hohe Anerkennung unter seinen politischen Gegnern.

An der Messe in St. Pius nahmen unter coronakonformen 3-G-Bedingungen unter anderem Landrat Stefan Frey, dessen Amtsvorgänger Karl Roth (beide CSU) sowie Bergs Altbürgermeister Rupert Monn teil. Viele der Trauergäste waren in bayerischer Tracht erschienen. Begleitet wurde die Veranstaltung von Fahnenabordnungen und der Blaskapelle. Pöckings amtierender Bürgermeister Rainer Schnitzler hatte Krabler zuvor gewürdigt als "einen Menschen, der viel geleistet und sich um seine Heimatgemeinde außerordentlich verdient gemacht hat".

Die Beerdigung fand unter Begleitung von Fahnenabordnungen und der Blaskapelle statt. (Foto: Nila Thiel)

Als Krabler, ein Sanitär- und Elektroinstallateur, 1984 für die Pöckinger Wähler Gemeinschaft (PWG) als Bürgermeister kandidierte, galt er als politisch und verwaltungstechnisch unerfahren, er führte das Rathaus aber schon bald mit viel Lebenserfahrung und Umsicht wie seinen Handwerksbetrieb. Sein größter Coup war, dass er mit der Leasing-Gesellschaft LHI einen potenten Steuerzahler nach Pöcking holte und damit die Finanzen der Gemeinde weit über seine Amtszeit hinaus sicherte. Pragmatisch und mit trockenem Humor handelte Krabler, der für seine Geradlinigkeit bekannt war, nach dem Motto: "Die Rederei bringt nichts, man will Taten sehen." Die Gemeinde, so beschreibt Albert Luppart (PWG) es, verliert mit Krabler "einen großen Pöckinger, dem unser Ort sehr viel zu verdanken hat".

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