Planegg:Flüchtlinge lieber weiter weg

Von Rainer Rutz, Planegg

Kaum etwas scheint den Planeggern und Martinsriedern mehr am Herzen zu liegen, als der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum für Einheimische. Neuen Wohnungen für anerkannte Asylbewerber stehen sie dagegen weitaus kritischer gegenüber. Dies ist das Ergebnis einer Veranstaltung der Gemeinde.

Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) machte rund 120 Besuchern am Montag deutlich, dass die Gemeinde "großen Wert" auf die Meinung der Bürger legt. Man habe deshalb vier Standorte für neue Wohnbebauung für Einheimische ins Auge gefasst, allesamt Grundstücke, die bereits der Gemeinde gehören: an der Hofmarkstraße, wo heute Wertstoffcontainer stehen, an der Münchner Straße auf Höhe der Josef-von-Hirsch-Straße, wo es bereits preiswerte gemeindeeigene Wohnungen gibt, am Bahnhofsgelände Ost direkt neben der ohnehin geplanten Wohnbebauung und an der Herzog-Wilhelm-Straße auf dem Grundstück der Wertstoffinsel. Wohnraum für Flüchtlinge, befristet für drei bis fünf Jahre, kann sich die Gemeinde in Steinkirchen direkt am Gewerbegebiet vorstellen, ferner am Klopferspitz in Martinsried und am Zaunkönigweg in Planegg.

Je näher diese Grundstücke an den Wohngebieten liegen, desto heftiger artikulierte sich die Ablehnung. Beispielsweise am Zaunkönigweg und am Klopferspitz, Grundstück der Max-Planck-Gesellschaft. Die beiden Grundstücke in Steinkirchen dagegen, die von Wohngebieten relativ weiter entfernt sind, wurden deutlich besser akzeptiert, letztlich aber auch sehr kritisch gesehen. Die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche (SPD), sagte bei der Veranstaltung in Planegg, es sei davon ausgehen, dass in den kommenden zwei Jahren weitere Flüchtlinge untergebracht werden müssten.

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