Süddeutsche Zeitung

Ausflüge ins Fünfseenland:Wie im Urlaub

Der Campingplatz am Pilsensee öffnet nun auch für Tagesgäste - vorerst sind aber nur 200 Besucher gestattet.

Von Christine Setzwein

"Es muss jedem klar sein, dass es in Zeiten der Corona-Pandemie keine Badesaison wie in den zurückliegenden Jahren geben kann." Darauf weist Martin Zerhoch ausdrücklich hin. Aber an diesem Samstag öffnet sich der Campingplatz Pilsensee auch wieder den Tagesgästen, freilich mit Einschränkungen, teilt der Liegenschaftsverwalter beim Rentamt Graf zu Toerring mit.

Auf gut Glück zum Campingplatz am Pilsensee mit seiner großen Liegewiese zu fahren, geht nicht. Es kann nur eine bestimmte Zahl von Besuchern auf das Gelände, je nachdem, wie viele Camper dort Urlaub machen. Um diese Zahl einhalten zu können und die Nachverfolgung der Kontaktdaten sicherzustellen, wurde ein Onlinebuchungssystem eingerichtet, das über die Homepage camping-pilsensee.de erreichbar ist. Dort werden auch gleich die Daten hinterlegt. Das verhindere Besucherschlangen beim Eintritt.

"Wir starten mal vorsichtig mit 200 Tagesgästen", sagt Zerhoch. Wenn die Höchstzahl erreicht ist, erfährt der Ausflügler das bereits bei der Online-Reservierung: Ausverkauft, heißt es dann. Das kann eine Stunde später aber schon wieder anders aussehen. "Wir können ganz schnell reagieren", so der Liegenschaftsverwalter. Die Öffnungszeiten wurden auf Montag bis Sonntag (einschließlich Feiertage), neun bis 19 Uhr festgelegt.

Das hat auch personelle Gründe. Die acht Mitarbeiter auf dem Campingplatz müssen wegen des Infektionsschutzes im Schichtdienst arbeiten - sie dürfen sich nicht begegnen. Die Eintrittspreise betragen vier Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder. Die Tickets gelten aber den ganzen Tag. Auf dem Campingplatz werden keine Karten verkauft, darauf weist Zerhoch hin. Und auch Jahreseintrittskarten können in diesem Jahr nicht erworben werden.

Für die Besucher gelten die üblichen Hygienevorschriften. Im Eingangsbereich besteht Maskenpflicht, da hier der Mindestabstand nicht immer eingehalten werden kann. Auf dem weitläufigen Außengelände kann auf eine Mund-Nasen-Bedeckung verzichtet werden, sofern der Mindestabstand von 1,5 Meter gewahrt bleibt. Nötig ist die Maske beim Einkaufen im Shop der Landbäckerei Zobel und auf beim Betreten des Restaurants "Seehaus Pilsensee". Geöffnet hat auch der Kiosk "Silver Beach". Die Duschen in den Sanitärgebäuden dürfen von den Tagesgästen nicht genutzt werden. Trotz aller Einschränkungen "ist es uns wichtig, gerade in Corona-Zeiten einen möglichst schönen Aufenthalt am Pilsensee anzubieten", sagt Martin Zobel.

Seit auch Campen wieder erlaubt ist, füllen sich die Stellplätze zusehends. Die Gäste kommen wieder aus ganz Deutschland, berichtet Zerhoch. Auch aus den Nachbarländern werde Camper erwartet. Aber auch sie dürfen nicht ohne Buchung auf das Gelände. Wer weder Wohnwagen noch Zelt hat, kann auf dem Platz eines der neuen Mobilheime mieten, ein "Schlaffass" oder das "Jagdhäuschen". Seit die Corona-Krise viele Menschen verunsichert hat, ob sie ins Ausland reisen können oder wollen, ist Camping im eigenen Land ein wachsender Markt.

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Quelle:
SZ vom 10.07.2020
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