Pflege:Fürsorge im Alter

Ilse-Kubaschewski-Stiftung lädt zu Symposium über Demenz in Starnberg ein

Von Sabine Bader, Starnberg

Die Diagnose Demenz ist für Betroffene wie Angehörige gleichermaßen erschreckend. Was wenige Minuten zuvor noch wichtig war, wird plötzlich zur Nebensache. Viele Fragen brechen über einen herein. Was kommt jetzt auf uns zu? Wie geht unser Leben weiter? Was ist zu tun? Die Ilse-Kubaschewski-Stiftung berät seit vielen Jahren Betroffene und Angehörige in all diesen Fragen.

Um das Thema Demenz noch mehr als bisher ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, veranstaltet die Stiftung am kommenden Dienstag, 10. März, unter dem Titel "Leben - Lieben - Loslassen" ein Symposium über Fürsorge im Alter in der Starnberger Schlossberghalle. Als Referenten sind die beiden Professoren Claudia Bausewein und Hans Förstl eingeladen.

Bausewein ist Direktorin der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikums Großhadern. Die Medizinerin spricht über "Fürsorge im Alter - am Lebensende". Stiftungsvorstand Dietrich von Buttlar sagte am Montag bei einem Pressegespräch über Bausewein: "Sie hat das Herz am rechten Fleck." Denn die Medizinerin gehe im persönlichen Gespräch auch sehr stark auf die Gefühle der einzelnen Patienten und ihrer Angehörigen ein. Der Neurologe und Psychiater Hans Förstl ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Technischen Universität München am Klinikum rechts der Isar. Er spricht über "Fürsorge im Alter - bei Menschen mit Demenz" und hat über das Thema zahlreiche Fachschriften veröffentlicht.

Von ganz anderer Seite nähert sich das "Galli-Präventionstheater" aus Wiesbaden dem Themenkomplex Demenz. Die Schauspieler zeigen beim Symposium das Stück "Hast Du heute schon vergessen?" Es will nicht nur Wissen über Alzheimer vermitteln, sondern regt an, sich mit neuem Blick und Verständnis der Erkrankung zu nähern, beschreibt es die Stiftung. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, das Ende ist für 21.30 Uhr geplant.

Anlass des Symposiums ist laut von Buttlar auch, dass der Bedarf an Informationen über das Thema Demenz in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Denn zum einen werden die Menschen immer älter, zum anderen gibt es die klassischen Familienverbände, bei denen drei Generationen unter einem Dach leben, heute kaum mehr. Die Ilse-Kubaschewski-Stiftung unterhält darum selbst zwei Wohngruppen für Demenzerkrankte in Starnberg, die von der Ambulanten Krankenpflege Tutzing betreut werden.

Problematisch ist oft auch, dass die Angehörigen erst zur Beratung kommen, wenn sie selbst am Ende ihrer Kräfte sind. "Viele Angehörige pflegen bis zum eigenen Zusammenbruch", erzählt von Buttlar. Darum bietet die Stiftung bereits gleich nach der Diagnose eine Angehörigenberatung an, sagt Bereichsleiterin Corinna Bürner. Haben sich die Angehörigen erst einmal informiert, tritt der Helferkreis in Aktion. Der besucht Patienten und Angehörige von da an für zwei bis vier Stunden pro Woche zuhause. Bei den regelmäßigen Beratungen für Angehörige ist man mittlerweile dazu übergegangen, die Teilnehmer nach Geschlecht zu unterteilen. "Denn wir haben festgestellt, dass der Austausch dann offener ist", sagt Bürner. Und weil der Alltag für Angehörige meist alles andere als leicht zu bewältigen ist, bietet die Stiftung im Rahmen ihrer Vortragsreihe auch einen Entspannungskurs durch "Lachyoga" an.

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