Süddeutsche Zeitung

Petition für neue Realschule:Alle Klassen im Haus

Herrschinger Realschulleiterin spricht sich gegen Auslagerung nach Gilching aus

Von Christian Deussing, Gilching

In der Debatte um die Online-Petition für Realschulklassen in Gilching, die in Räumen des Christoph-Probst-Gymnasiums unterkommen sollen, hat sich die Direktorin der Herrschinger Realschule, Rita Menzel-Stuck, zu Wort gemeldet. Sie erklärte am Freitag, "derzeit keine Option" darin zu sehen, eine Zweigstelle ihrer Schule am Gilchinger Gymnasium einzurichten. Sie lehne eine "Auslagerung" von Klassen ihrer Schule dorthin und "Vermischungen in einem Gebäude" ab, erklärt Menzel-Stuck. Vielmehr komme es ihr darauf an, das Gemeinschaftsgefühl in ihrer Schule in Herrsching im eigenen Gebäude "identitätsstiftend" zu entwickeln und Zugehörigkeit zu vermitteln - was mit einer Außenstelle in Gilching sicher nicht möglich sei.

Auch das Argument der Initiatoren der Petition und des Gilchinger SPD-Ortsvorsitzenden Christian Winklmeier, mit deren Vorschlag die Herrschinger Realschule erheblich zu entlasten, zündet bei Menzel-Stuck nicht. Es würden zwar inzwischen mehr als 1000 Schüler ihre Realschule besuchen, man leide aber nicht unter Platznot. Sie gehe auch davon aus, dass sich die Schülerzahlen in den kommenden Jahren stabilisieren. Zudem sei das Thema eines Realschulzweigs in Gilching in der Lehrerschaft und bei den Eltern nie ein Thema gewesen, betont Menzel-Stuck, an deren Schule auch 303 Gilchinger und 61 Jugendliche aus Weßling unterrichtet werden.

Auch der Direktor des Christoph-Probst-Gymnasiums, Peter Meyer, lehnt die Forderungen der Petition ab. Er verweist auf den weiterhin notwendigen Raumbedarf im Haus und glaubt nicht, dass man ein Gymnasium in Herrsching und somit sinkende Schülerzahlen fürchten müsse. Der Direktor sieht die Zahlenprognose der Petenten als "schlichtweg illusorisch und falsch berechnet" an.

Diesen Vorwurf weist Initiator Winklmeier energisch zurück und betont, dass die in der Petition genannten Zahlen vom Schulzweckverband westlicher Landkreis mitgeteilt worden seien und sich hieraus die rückläufige Zahl von nur noch 1331 Schülern am CPG ergebe. Er fordert Meyer auf, die "pädagogisch und wirtschaftlich sinnvollen Vorschläge zu prüfen und nicht vom Tisch zu wischen".

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Quelle:
SZ vom 21.12.2019
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