GautingPersonalmangel im Kindergarten

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Der Gautinger Kindergarten „Hokus Pokus“ ist seit einem Jahr wegen Personalmangels geschlossen.
Der Gautinger Kindergarten „Hokus Pokus“ ist seit einem Jahr wegen Personalmangels geschlossen. (Foto: Nila Thiel)

Ein Jahr nach der Schließung des BRK-Hauses „Hokus Pokus“ an der Pötschenerstraße wird die Wiedereröffnung vorbereitet. Ob sich bis zum Herbst genügend Fachkräfte finden, ist ungewiss.

Von Michael Berzl, Gauting

Viele Eltern in Gauting bemühen sich gerade um einen Kindergartenplatz für Sohn oder Tochter. Nicht alle werden im Herbst einen Platz bekommen; das lehrt schon die Erfahrung aus den vergangenen Jahren, denn der Mangel ist chronisch in der Gemeinde. Da fällt es besonders ins Gewicht, wenn eine Betreuungseinrichtung komplett ausfällt, wie das beim Kindergarten „Hokus Pokus“ des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) der Fall ist. Wegen Personalmangels wurde die Einrichtung an der Pötschenerstraße vor ziemlich genau einem Jahr geschlossen. Im September soll er wieder in Betrieb gehen; ob das klappt, ist aber noch nicht sicher.

Insgesamt 62 Plätze stünden dort in insgesamt drei Gruppen zur Verfügung. Die Nachfrage ist groß, weiß Amélie von Wissmann, Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie im BRK-Kreisverband Starnberg. „Wir kriegen schon Anrufe von Eltern, die wissen wollen, ob sie Chancen auf einen Platz haben“, berichtet sie bei einem Gespräch in der BRK-Zentrale in Percha. Versprechen kann sie aber noch nichts, denn derzeit wird noch nach einer neuen Leiterin und Fachkräften gesucht.

„Wir haben da wirklich zu kämpfen“, sagt Wissmann. Nach ihrer Darstellung ist es in Gauting besonders schwierig, Mitarbeiterinnen für Kitas zu finden. Das liege vor allem an der Konkurrenz zu anderen Gemeinden, erklärte die BRK-Bereichsleiterin am Donnerstag, denn in anderen Kommunen in der Umgebung werde die sogenannte München-Zulage bezahlt, in Gauting jedoch nicht. Da fehle dann ein finanzieller Anreiz.

Das BRK ist im Landkreis Starnberg der größte Träger im Bereich der Kinderbetreuung und betreibt insgesamt 20 Einrichtungen, zusammen etwa 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind laut Wissmann in dem Bereich beschäftigt. Die personelle Situation in dem dreigruppigen Haus an der Pötschenerstraße war nach monatelangem Improvisieren ohne Leitung im April vergangenen Jahres schließlich so prekär, dass sich das Rote Kreuz entschloss, diesen Standort zumindest zeitweise aufzugeben. Die zuletzt 44 Buben und Mädchen sowie die Pädagoginnen wurden auf drei andere Einrichtungen verteilt: das Kinderhaus bei der Christuskirche, den Kindergarten „Sonnenschein“ bei der Asklepios-Klinik und die Krippe „Kindernest“ an der Bahnhofstraße.

Die Schließung dauert nun wesentlich länger als gedacht, denn im vergangenen Juni war es nach einem Unwetter mit starken Niederschlägen auch noch zu einem größeren „Fäkalschaden“ im Sanitärbereich gekommen, der umfangreiche Reparaturarbeiten an Boden und Wänden erfordert. Im Rathaus und beim BRK geht man davon aus, dass diese Arbeiten bis Mitte oder Ende September so weit abgeschlossen sind, dass das Haus wieder in Betrieb gehen könnte - wenn sich bis dahin genügend Personal findet.

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