Zwiesprache mit Gott im Gebet. Foto:
(Foto: Victoria Bonn-Meuser/dpa)Die hohen Temperaturen machen doch so manchem Zeitgenossen zu schaffen - körperlich als auch spirituell. Die wundersamste Geschichte trug sich in Percha zu, wie die Polizei berichtet. Am Samstagmorgen wurden nämlich Anwohner im Bereich der Kirche in Percha von einem singenden und für sensible Ohren wohl auch grölenden Mann lautstark geweckt. Als die Polizei eintraf, fand sie am Vorplatz der Kirche zwar den vermeintlichen Sänger vor, aber der 38-jährige Münsinger verhielt sich ganz ruhig. Auf seine musikalische Darbietung angesprochen gab er an, seinen letzten Bus verpasst und das Verlangen zu beten verspürt zu haben. Er hätte dies gerne in der Kirche getan, allerdings sei diese verschlossen. Über diese Erklärung staunten auch die Polizeibeamten. Und sie staunten noch mehr.
Der Mann war noch im Besitz eines Fahrrads. Natürlich überprüfte die Polizei, ob es gestohlen worden war. Negativ. Allerdings gab der 38-Jährige offen zu, das Radl aus einem Kellerraum in der Perchastraße in Berg mitgenommen zu haben. Seine Erklärung: Nachdem er ja seinen Bus von Berg nach Münsing verpasst hatte, hätte Gott ihm die Erlaubnis gegeben, sich in das genannte unversperrte Anwesen zu begeben und aus dem unversperrten Keller das unversperrte Fahrrad mitzunehmen.
Möglicherweise, so schreibt die Polizei, "ist dann der Kontakt zu Gott abgebrochen", da der Mann anschließend nicht in Richtung Münsing nach Hause geradelt, sondern in Richtung Starnberg gefahren ist. Erst im Bereich Percha nahe der dortigen Kirche scheint dann die Verbindung wieder klar und deutlich gewesen zu sein, so die Polizei, da er dann das Verlangen verspürt habe zu beten. Vielleicht erkannte der Mann aber auch, dass seine Tat verwerflich war, er Gott möglicherweise falsch verstanden hatte und er nun Buße tun müsse. Irdischerseits wurde nun ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrraddiebstahls eingeleitet, welches dann dazu führen wird, dass der Staat dem Münsinger eine Buße auferlegt.