Percha:Gegen Musik und Museum

Bürgerinitiative Isarland lehnt Pläne des möglichen Besitzers ab.

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Gestüt Isarland in Percha

Im Gestüt Isarland könnten bald Konzerte stattfinden. Foto: Fuchs

(Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Mit großer Skepsis hat die Bürgerinitiative "Unser Isarland" auf die Pläne des voraussichtlichen Isarland-Besitzers Walter Rothenfußer reagiert. Der Augenarzt aus Icking möchte das Gestüt in Percha weiterhin für Tiere nutzen und unter anderem therapeutisches Reiten anbieten. Gleichzeitig soll es auch einen kulturellen Bereich geben, den seine Frau betreiben möchte. Geplant sind Konzerte und Ausstellungen sowie ein Museum für moderne Kunst.

Die Bürgerinitiative hält von den Bestrebungen überhaupt nichts. "Es stellt sich beim Lesen der Nutzungspläne sofort die Frage, ob Isarland zukünftig ein Pferdebetrieb mit Landwirtschaft bleiben wird, wie es der Denkmalschutz, die Stadt Starnberg und Tausende Bürgerinnen und Bürger fordern, oder ob in Kürze Percha-Nord einer massiven Mehrbelastung durch Besucher diverser Events ausgesetzt wird", so Annegreth Wagner von der BI in einer Presseerklärung. "Wir müssen an diesem Punkt auch hoffentlich nicht verdeutlichen, dass Konzerte und ein Pferdebetrieb sich nicht im Geringsten vertragen, ganz zu schweigen von der Lärmbelästigung für die Anwohner."

Auch das geplante Museum beunruhigt die BI und findet nicht ihre Zustimmung. Es wird vermutet, dass dafür Neubauten samt neu auszuweisender Flächen notwendig sind, die das gesamte Erscheinungsbild nachhaltig verändern würden. Apropos Museum: Es soll - falls die Pläne überhaupt verwirklicht werden und der Ickinger Augenarzt überhaupt den Zuschlag für das Gestüt erhält - im ehemaligen Lagerhaus des städtischen Gutes Buchhof untergebracht werden. Hier fragt sich die BI, warum die Stadt München aufgrund der Nutzungsänderung keinen höheren Preis fordert? Die Bürgerinitiative sieht darin einen "gravierenden Fehler" der Stadt München, die nach ihrer Ansicht Steuergelder verschenkt. "Der Kaufpreis ist angesichts der angedachten Nutzung nicht angemessen, da eine erneute Bewertung hätte stattfinden müssen." Deshalb fordert die BI nun die Stadt Starnberg auf, mit Hilfe des aufgestellten Bebauungsplanes "unter Beweis zu stellen, dass man die Planungshoheit und entsprechende Mittel zur Verfügung hat, um privaten Einzelinteressen wirkungsvoll entgegen zu treten". Nur so lasse sich dieses schöne Gestüt schützen.

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