Oldtimertreffen:Heimspiel für Toni Mang

Toni Mang

Rennfahrerlegende Toni Mang vor dem Start mit seiner K 350 am Hockenheimring.

(Foto: privat)

Der Motorradrennfahrer aus Inning ist Stargast auf den Hockenheimring

Von Michael Berzl, Inning/Hockenheim

"Das war ein Mords-Spaß. Super. 35 Jahre zurückversetzt", erzählt der Motorrad-Rennfahrer Toni Mang aus Inning am Telefon, während das Aufheulen von Motoren zu hören ist. Der 68-Jährige war am Wochenende Stargast auf dem Hockenheimring. Auf seiner alten Kawasaki, auf der er schon viele Wettkämpfe bestritten hat, gab er bei Oldtimer-Schaufahrten am Samstag und am Sonntag noch einmal Vollgas. "Für mich war das ja ein Heimspiel, ich kenne die Strecke wie meine Westentasche. Aber da waren Fahrer dabei, ältere Herrschaften, die wussten nicht, ob es jetzt dann nach rechts geht oder nach links. Da muss man schon aufpassen."

Anlass für den Auftritt bei den Hockenheim Classics war der 70. Geburtstag seines Chefmechanikers und Jugendfreundes Sepp Schlögl, der sich noch einmal mit Hingabe um die KR 35 gekümmert hat. Mit dieser Maschine wurde Mang, "Deutschlands erfolgreichster Motorradrennfahrer", wie er im Programmheft angekündigt wurde, vor 35 Jahren zum letzten und somit "ewigen" Weltmeister der Klasse bis 350 Kubikzentimeter, die es heute nicht mehr gibt. Auch im Rahmen einer Ausstellung wurde an das furiose Finale der Weltmeisterschaft von 1982 erinnert.

Wie es war, noch einmal damit zu fahren? "Interessant, sehr interessant", sagt Mang. Schließlich sei er moderne und wesentlich stärkere Motorräder mit einem Hubraum von 1000 Kubikzentimetern gewohnt. "Da liegen halt Welten dazwischen", sagt er. Bei den Runden habe ich jetzt vor allem darauf geachtet, nichts kaputt zu machen." Und einmal hat er die richtige Abzweigung verpasst. "Ich habe halt den Weg über die Boxengasse genommen, so wie ich das von früher kannte", erzählt er schmunzelnd.

Genossen hat der berühmte Rennfahrer seinen Besuch in Hockenheim jedenfalls. Und seine vielen Fans haben sich gefreut, die Legende der Piste persönlich zu treffen. Zwei Tage lang wurde Toni Mang gefeiert und bedrängt. Er sollte Autogramme geben und sich fotografieren lassen. Um in Ruhe telefonieren zu können, musste er sich in einen Lastwagen zurückziehen. "Ich habe hier keine ruhige Minute", sagt der Rennfahrer, aber es ist schon zu hören, dass ihm dieser Rummel noch einmal richtig Spaß macht.

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