Offenes Haus:Festival für Feinschmecker

Das Hotel Vier Jahreszeiten präsentiert die Bandbreite der Kochkunst von Küchenchef Maximilian Moser. Mehr als 500 Gäste laben sich an Hummerschaumsuppe und anderen Köstlichkeiten - und befinden, dass der Michelin-Stern berechtigt ist

Von Astrid Becker, Starnberg

Vielleicht liegt es an der Einzigartigkeit eines solchen Ereignisses am Starnberger See. Vielleicht aber auch an der Neugier der Menschen auf die Kochkünste von Maximilian Moser. Jedenfalls sind an diesem Samstagabend deutlich mehr als 500 Menschen gekommen, um sich beim ersten Foodfestival im Hotel Vier Jahreszeiten selbst davon zu überzeugen, ob der Michelin-Stern, mit dem sich das hoteleigene Gourmetrestaurant "Aubergine" schmücken darf, wirklich berechtigt ist.

Starnberg Food Festival

Im Hotel Vier Jahreszeiten gab es an den Ständen viel zu entdecken.

(Foto: Georgine Treybal)

Um es kurz zu machen: Den zufriedenen Gesichtern der Gäste an diesem Abend nach zu urteilen, muss dies der Fall sein - wobei zu bemerken wäre, dass das Haus mit seinem Oliv's ja auch noch ein normales Restaurant besitzt, das ebenfalls dem Küchenchef Moser untersteht. Und dass es sicherlich Sinn und Zweck dieses ersten Festivals dort ist, geschickt Marketing für das ganze kulinarische Spektrum des Hauses zu betreiben und auf diese Weise auch so manch' einen Gast aus der Umgebung anzulocken, der sich bislang - zum Beispiel von der Lage des Hauses direkt an der Durchgangsstraße von Starnberg - abschrecken ließ. Der vergleichsweise günstige Eintrittspreis für diesen Abend, 59 Euro, allerdings ließ so manche Hemmschwelle kleiner ausfallen als sonst. Denn für das Geld bot das "Vier Jahreszeiten" tatsächlich eine ganze Menge.

Starnberg Food Festival

Auch optisch ein Genuss: die fruchtigen "Spiegeleier" auf Kokosnusscreme.

(Foto: Georgine Treybal)

So erhielt jeder Gast im Foyer erst einmal zur Begrüßung ein Glas Champagner der bevorzugten Marke des Hauses, "Perrier Jouet" - womit dann endgültig klar wurde, worum es hier gehen sollte. Um die Präsentation der Lieferanten, die das kulinarische Sortiment des Hauses bestücken. Dies ist mittlerweile ziemlich stark auf Bio und Regionalität ausgerichtet, wie zum Beispiel Katharina Stöger vom gleichnamigen Fruchtsafthersteller aus Übersee erzählt. Sie und ihre Mitarbeiter schenken an diesem Abend ihre Säfte und Schorlen der Linie "Chiemseer" aus, die einzig und allein der Gastronomie vorbehalten und seit wenigen Wochen auch im Hotel Vier Jahreszeiten vertreten sind. Gleich gegenüber von ihr hat sich die gleich mehrfach ausgezeichnete Confiserie Clement Chococult aus Bernried postiert, die dem Haus edle Pralinen und Schokoladenkreationen liefert, die allesamt auf Basis des Schweizer Spezialisten für Grand Cru Couverturen, Felchlin, gefertigt werden - was das genau bedeutet, erklärten Franz X. Clement und seine Frau Anna an diesem Abend den Gästen höchstpersönlich. Und so manch' einer fühlte sich nach diesen Einführungen in die hohe Kunst der Schokoladenherstellung bemüßigt, den Geldbeutel zu zücken und ein Schächtelchen Pralinen oder ein Täfelchen der handgefertigten Schokolade mit nach Hause zu nehmen.

Starnberg Food Festival

Raffinierte Köstlichkeiten von Küchenchef Maximilian Moser wie diese von Tomatenschalen umhüllten Mozarellabällchen konnten die Gäste beim Food-Festival probieren.

(Foto: Georgine Treybal)

Wem der Sinn mehr nach Herzhafterem stand, der wurde bei Susanne Hofmann fündig, die den Tölzer Kasladen betreibt und ebenfalls im Vier Jahreszeiten als Lieferantin fungiert. Flüssiges wie Wein und Spirituosen gab es bei "Wein und Bar" aus Freising, aus dem Starnberger Weingeschäft Lederer Medolago-Albani oder auch bei "Sissis" aus Possenhofen zu verkosten. Umsonst war diese Degustation allerdings nicht - der Eintrittspreis schloss, jenseits des Champagners, lediglich die Speisen des Hauses mit ein. Die allerdings waren reichlich vorhanden. Ob von Starnberger See-Forelle mit Sellerie und Apfel, dem Rindertatar oder frisch zubereiteten Paninis, Hummerschaumsuppe, Zander mit Senfsauce und Perlgraupenrisotto, Waldpilzravioli mit Bittersalat und Brunnenkresseschaum, Garnelen mit Guacamole, Lammbratwürsten mit Taboulé oder Rindersteak mit Speckkrautsalat - jeder konnte von den Speisen so oft nehmen, wie er wollte. Dies galt auch für die Desserts, die von einer Schwarzwälder-Kirschschnitte über frisch gebackene Waffeln bis zu exotisch-fruchtigen "Spiegeleiern" auf Kokosnusscreme und einer Ricottacreme mit Basilikumsorbet reichten. Hungrig musste an diesem Abend, an dem auch getanzt und das Hotel besichtigt werden konnte, niemand nach Hause gehen. Einziger Wermutstropfen dürfte die fehlende Barrierefreiheit gewesen sein: Denn der Eingang des Hotel konnte nur über Stufen erreicht werden, die Rampe war von zwei Ständen verbaut. Und wer dringend einen Sitzplatz reserviert hatte, wurde enttäuscht. Das klappte nicht - weil der Andrang offenbar größer war als gedacht.

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