Notlandung:Riskantes Manöver endet glimpflich

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Ein beschädigtes Bugrad zwingt Piloten eines Ultraleicht-Flugzeugs auf den Sonderflughafen Oberpfaffenhofen Kurs zu nehmen.

Von Astrid Becker, Oberpfaffenhofen

Starke Nerven haben zwei Männer am späten Samstagnachmittag bei der Notlandung mit ihrem Ultraleicht-Flugzeug am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen bewiesen. Bei einem missglückten Landeversuch in Königsdorf zuvor war das Bugrad des Fliegers beschädigt worden.

Die beiden Piloten setzten sich daraufhin mit dem Kontrollturm in Oberpfaffenhofen in Verbindung. Von dort aus wurden Rettungskräfte zu einem Großeinsatz aufgerufen. Beide Insassen blieben bei der Notlandung unverletzt. Es entstand nach Mitteilung der Polizei allerdings Sachschaden in Höhe von 10 000 Euro.

Bei den beiden Männern handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 55-jährigen Mann aus Eichenau und einen 43-jährigen Königsdorfer. Beide sollen erfahrene Piloten sein, die am Samstag vom Segelflugplatz in Königsdorf aus bei schönstem Flugwetter zu einem Rundflug mit ihrer Maschine vom Typ WT-9 Dynamic gestartet waren.

Beim Versuch, dort dann auch wieder zu landen, setzte jedoch der Flugzeugführer offenbar zu hart auf- mit Folgen: Das Bugrad des Fliegers wurde dabei stark beschädigt. Der Pilot startete sein Flugzeug sofort wieder durch. Anschließend prüfte er mit dem Flugleiter am Boden sämtliche Fakten, so wie es in de r Fliegerei üblich ist. Dabei wurde schnell klar, dass eine Landung in Königsdorf aufgrund der dort nur durch Gras befestigten Landebahn nicht möglich sein würde.

Daher nahmen die beiden Männer Kurs auf Oberpfaffenhofen, das über eine asphaltierte und mit 2286 Metern auch ausreichend lange Landebahn verfügt.

Gegen 17.30 Uhr sei der Notruf der Beiden im Kontrollturm in Oberpfaffenhofen eingegangen, teilte ein Sprecher des Sonderflughafens mit. Umgehend sei dort Alarmstufe eins ausgegeben worden. Das heißt: Streng nach Vorschrift wurden die Flughafenfeuerwehr und die Rettungsleitstelle informiert. Außerdem wurden die Polizei Herrsching, die Feuerwehren in Oberpfaffenhofen, Gilching, Steinebach, Unterpfaffenhofen und Alling sowie der Rettungsdienst des BRK alarmiert.

Die Maschine kreiste nach Angaben des Flughafens noch etwa eine gute halbe Stunde über der Landebahn, um möglichst viel Treibstoff zu verbrauchen und so die Brandgefahr gering zu halten. Kurz nach 18 Uhr setzte sie dann sicher und weich auf. Um weiteren Schaden zu vermeiden, hatte der Pilot den Motor zuvor ausgeschaltet.

Bei der Notlandung wurde der Propeller des Fliegers teilweise beschädigt, die Flugzeugnase bekam Kratzspuren vom Asphalt ab; ansonsten verlief das Manöver reibungslos. Die beiden Insassen konnten die Maschine unbeschadet verlassen. Die Dynamic wird nun in einem luftfahrttechnischen Betrieb repariert, ein Gutachter wird das Geschehen noch genau prüfen. Die Polizei hat die Notlandung wie einen Unfall aufgenommen.

© SZ vom 27.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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