Neues Netzwerk:Drehscheibe für Jungunternehmer
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Das Bundesbildungsministerium stellt 100 000 Euro für ein Projekt des Ammersee-Denkerhauses zur Verfügung
Von Otto Fritscher, Oberpfaffenhofen
Die Abkürzung "BIG-Hub" ist kryptisch, die Idee, die dahinter steckt, hat allerdings einen gewissen Reiz: Eine Anlaufstelle für Startups, Jungunternehmer und Kreative im ländlichen Raum auf die Beine zu stellen und daraus später vielleicht ein Netzwerk zu entwickeln und junge Wilde mit erfahrenen Entrepreneuren zusammenzubringen. In München gibt es jede Menge Inkubatoren, Business Camps und ähnliches, auf dem Land dagegen werden Gründungswillige oft allein gelassen. "So sind wir auf die Idee gekommen, das Ammersee-Denkerhaus in Dießen als Drehscheibe und Coworking-Space für das neue Innovationsforum BIGHub anzubieten", erklärt Hans-Peter Sander, der für das Denkerhaus die Kommunikation verantwortet und sich für das auf neun Monate angelegte Projekt gleich mal satte 100 000 Euro Fördermittel vom Bundesbildungsministerium zu sichern. "Das Ministerium hat uns gesagt, so ein Projekt für den ländlichen Raum hätten sie bisher noch nicht gefördert", erklärt Sander.
Für das Geld haben die Macher des Denker-Hauses, das als Genossenschaft organisiert ist, drei sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. In dem Gebäude, in dem vormals die Dießener Polizeiinspektion untergebracht war, gibt es acht Schreibtische in einem Raum, die zeitweise gemietet werden können, vier Einzelbüros und Besprechungsräume. Sie werden zum Beispiel von dem Geschäftsführer des Denkerhauses, dem App-Entwickler Marc Schlüpmann, genutzt.
Aber was bedeutet nun die Abkürzung BIG-Hub? Sie steht für "Bildung - Innovation - Gründung", und ein Hub ist eine Drehscheibe, an der sich die verschiedensten Branchen, Gründer, Politiker, Unternehmer und andere Interessierte treffen und netzwerken können.
BIG-Hub hat mehrere Partner gewonnen: den Bund der Selbständigen etwa und das Strascheg-Center für Entrepreneurship an der Hochschule München. Die Hub-Initiatoren haben sich für die kommenden fünf Monate viel vorgenommen. Mit einer Roadshow wollen sie sich in der Region vorstellen, am 30. Januar in Dießen, am 5. Februar in Feldafing und am 15. Februar in Miesbach. So sollen auch Teilnehmer für einen Ideenwettbewerb rekrutiert werden, der in den Kategorien "Junge Wilde", "Neue Alte Hasen" (erfahrene Werktätige, die sich neu orientieren wollen) und "INNovatoren" (Ideen aus einer Firma für die eigene Firma) ausgetragen wird. Das Preisgeld beträgt jeweils 3000 Euro.
Aus den Bewerbungen für den Ideenwettbewerb werden 15 Projekte ausgewählt, die Mitte Juni bei einem Startup-Festival vorgestellt werden sollen. Vorausgesetzt, es kommen so viele Teilnehmer für den Ideenwettbewerb zusammen. Bewerbungen können bis 20. Februar per E-Mail an info@ammersee-denkerhaus eingereicht werden.