Neue Pläne:Schönheitskur fürs Bahnhofsareal

Neue Pläne: Lange Bänke unter großen Bäumen laden zum Verweilen ein: Der Bahnhofsvorplatz in Herrsching soll 2019 autofrei gestaltet werden. Animation: Silands, Gresz und Kaiser

Lange Bänke unter großen Bäumen laden zum Verweilen ein: Der Bahnhofsvorplatz in Herrsching soll 2019 autofrei gestaltet werden. Animation: Silands, Gresz und Kaiser

Wettbewerbs-Jury kürt einen Entwurf, der Herrsching attraktiver machen soll

Von Marcella Rau, Herrsching

Tausende von Besuchern zieht es jeden Sommer in den Ort. Schließlich hat Herrsching einiges zu bieten: Die längste Seepromenade Deutschlands, ein Wanderweg zum Kloster Andechs, der durchs beschauliche Kiental führt. Doch so schön der Ort an vielen Stellen auch sein mag: die Ankunft mit der S-Bahn dürfte schon so manchem Besucher jede Illusion geraubt haben. Funktional ist er sicherlich, der Herrschinger Bahnhof. Aber als attraktiv würde ihn wohl kaum niemand bezeichnen. Doch das soll sich in absehbarer Zeit ändern: Der Sieger des Planungswettbewerbs, den die Gemeinde im August ausgelobt hatte, um die bestmögliche Lösung für die Umgestaltung des Bahnhofsareals zu ermitteln, steht nun fest.

Das Büro Silands, Gresz und Kaiser Landschaftsarchitekten (Ulm) setzte sich gemeinsam mit dem Architektenbüro Hähnig-Gemmeke gegen neun Mitbewerber durch. Neben dem Preisgeld in Höhe von 32 000 Euro gab es die Garantie, dass ihr Entwurf auch umgesetzt wird. Damit steht nun fest, wie das Areal in wenigen Jahren aussehen könnte: Statt beim Verlassen des Bahnhofs quasi direkt auf der Straße zu landen, werden die Fahrgäste künftig auf einem weitläufigen Platz, der von der jetzigen Herrschinger Insel bis zum Andechser Hof reicht, wiederfinden. Der Verkehr wird bis vor die VR-Bank umgeleitet. Lediglich Busse dürfen den Platz weiterhin befahren, um direkt vor dem Bahnhofsgebäude zu halten, wo ein Vordach wartende Fahrgäste vor Regen schützen soll. Bei gutem Wetter laden von Bäumen beschattete Bänke zum Verweilen ein.

Das denkmalgeschützte Gebäude, in dem derzeit die Touristeninformation untergebracht ist und nach dem Umbau in den neu gestalteten Bahnhofsvorplatz integriert wird, könnte zum gemütlichen Café mit Außenbewirtung werden, so der Gedanke der Architekten. Im Bahnhofsgebäude könnte man eine Markthalle unterbringen, der Platz selbst bietet Raum für Veranstaltungen und Konzerte. Der Kienbach, der bisher ein Schattendasein fristet, soll zudem hervorgehoben werden als attraktive Begrenzung für den Platz.

Abgesehen von kleineren Kritikpunkten - etwa die Platzierung von Findlingen im Bach - gab es viel Lob für den Sieger. Dieser habe sich derart hervorgetan, dass auf die Vergabe eines zweiten Preises verzichtet wurde. Somit landete der nächstplatzierte Entwurf des Münchner Büros Bauchplan nur auf dem dritten Platz, was jedoch keine Auswirkung auf das Preisgeld hat. Nachdem die Jury ihr Urteil gefällt habe, könne nun mit der Ausschreibung begonnen werden, sagte Bürgermeister Christian Schiller. Ein Baubeginn Mitte 2019 sei realistisch. Wie teuer das Ganze wird, ist dagegen noch nicht bekannt. Die Kosten spielten bei der Auswahl der Entwürfe keine Rolle, hieß es. Allein die neue Brücke über den Kienbach dürfte jedoch nicht billig werden. Alle Entwürfe sind noch bis Ende Dezember in der VR-Bank zu besichtigen.

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