Neubau:Richtfest für Kinderhaus

Richtfest am Kinderhaus; Richtfest am Kinderhaus Perchting

Insgesamt 62 Kinder sollen im neuen Kinderhaus der Pfaffkirchenstiftung einen Platz finden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Einrichtung in Perchting soll im April in Betrieb gehen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Perchting

Das Gebäude in nachhaltiger Holzbauweise mit Photovoltaik auf dem Dach liegt idyllisch neben einer Pferdekoppel und bietet viel Platz zum Spielen: Das Kinderhaus in der Jägersbrunner Straße im Starnberger Ortsteil Perchting nimmt allmählich Gestalt an. Am Freitag war Richtfest und neben dem zuständigen Architekten Walter Waldrauch, Vertretern der Baufirmen und der Stadt sowie dem katholischen Pfarrer Tamás Czopf, einigen Stadträten und Anwohnern waren natürlich auch die Kinder des nahe gelegenen katholischen Kindergartens Perchting dabei, um den Baufortschritt persönlich zu begutachten. "Es läuft alles gut", freute sich Bürgermeisterin Eva John. Wenn das etwa 4,5 Millionen Euro teure Projekt weiterhin im Zeitplan liege, könne das Kinderhaus schon im April kommenden Jahres bezogen werden.

Die Rathauschefin dankte dem Bauleiter Rainer Hoffmann, der es sogar geschafft habe, die Arbeiten umzuorganisieren, als sich ein Vogelpärchen auf der Baustelle eingenistet hatte. Unbehelligt konnten die Vögel ihre Jungen aufziehen. Auch dem Grundeigentümer Anton Liebich dankte John, der das Areal schon 2013 der katholischen Kirche übertragen hatte. Die Pfarrkirchenstiftung Perchting wird Träger des Kinderhauses sein. Der Bau selbst wurde unter der Regie der Stadt geplant, die vor zwei Jahren einen Architektenwettbewerb ausgelobt hatte. Das Starnberger Architekturbüro "Raumstation" hatte den Wettbewerb für sich entschieden und Architekt Walter Waldrauch hatte die Planung der Umgebung angepasst.

Die mehr als 850 Quadratmeter große Holzkonstruktion erscheint wie drei Einzelhäuser, die sich um Innenhöfe gruppieren. Die Idee sei gewesen, dass der Bau sich in die benachbarten Einfamilienhäuser einfügt und jede Kindergruppe in einem eigenen Gebäude untergebracht sei, sagte Waldrauch am Rande der Veranstaltung. Es soll eine Krippengruppe für zwölf Kinder geben sowie eine Kindergartengruppe und eine Hortgruppe mit je 25 Plätzen. Neben Räumen für Sanitär und Verwaltung gibt es Gemeinschaftsräume für Essen und Werken sowie einen Bewegungsraum. Das ebenerdige Gebäude ist komplett aus Holz. Lediglich das Pelletlager habe Betonwände, so Waldrauch.

Umstritten bei den Anwohnern war die Erschließung über die schmale Jägersbrunner Straße, auf der nunmehr Tempo 30 gilt. John betonte, dass die Bedenken unterdessen ausgeräumt worden seien. Diese Ansicht teilt die direkte Nachbarin Marianne Gröger allerdings nicht: "Ich habe wirklich nichts gegen einen Kindergarten", betonte sie. Aber es sei unverständlich, warum der bestehende Kindergarten nicht ausgebaut worden sei. Zumindest habe sie erwartet, dass für den Neubau eine eigene Zufahrt geplant werde. Die Stadt hatte andere Erschließungsmöglichkeiten geprüft - etwa eine zusätzliche Straße am Sportplatz vorbei oder den Ausbau des Feldweges über die Andechser Straße. Es blieb jedoch bei der ursprünglichen Variante. Allerdings soll der Gehweg bis zum Kinderhaus noch verlängert werden.

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