Papa werden ist nicht schwer, Papa sein dagegen sehr!" Toller Spruch, was? Und so geistreich. Ja, manchmal wachse ich über mich selbst hinaus. Da bin ich dann richtig stolz auf das, was ich mir fehlerfrei merken kann. Mal ganz zu schweigen davon, dass der Satz leider Unsinn ist. Denn Vater zu werden ist wohl schwer. Schließlich ist damit 'ne Menge Arbeit verbunden, die ich hier vor Euch nicht so genau ausbreiten will . . . Ganz zu schweigen von der Rücksichtnahme, die man seiner Frau neun Monate lang täglich entgegenbringen muss, ohne groß drüber zu reden.
Nein, im Ernst: Ich hab' ja keine Kinder. Aber hätte ich welche, wäre ich ein ganz toller und rasend aktiver Vater. Ganz sicher. Ich würde tagaus, tagein Kuchen in bunten Förmchen backen, aus Bilderbücher vorlesen oder auf dem Autoteppich lustige Spielchen treiben. Gut, ab und an würde ich mich unbemerkt umfallen lassen und einfach wegknacken. Natürlich nur, wenn es keiner merkt. Und Muttern den Eindruck hat, dass ich mich schwer kümmere.
Neulich hab' ich es besonders bedauert, dass ich kein Papi bin. Da hat der Kindergarten Geisenbrunn nämlich alle Väter zum Vormittag im Kindergarten eingeladen. Das klingt nach einem echten Erlebnis. Und das Beste dabei war offenbar: Es gab Leberkäs, Brezen und Weißbier für jeden Papa. Logo, damit die Kerle überhaupt kommen. Sonst geht doch so ein Vater sogar lieber in seine Arbeit, als mit seinem kleinen Ungeheuer auf einem Autoteppich zu hocken, der baugleich übrigens auch daheim im Wohnzimmer rumliegt und den er eh schon lang nicht mehr anschauen kann, ohne loszuschreien.
Und dann ist da natürlich noch etwas, was ich mich allen Ernstes frage: Was kriegen eigentlich die Mütter im Kindergarten Geisenbrunn, wenn sie ihre Brut morgens mit dem SUV oder Porsche abliefern und mittags wieder holen? Gibt's da Prosecco, Aperol Spritz oder gar ein kleines Gläschen Schampus mit Kaviar-Amüsgöl? Wär' doch echt interessant, findet
Euer Papa Nepomuk