Nepomuk:Schneeräumen mit Patrick

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Sogar die strenge Stadt Starnberg macht manchmal Ausnahmen, vielleicht weil Weihnachten naht

Kolumne von euer Nepomuk

O du Fröhliche, ist das nicht herrlich? Pünktlich zum ersten Advent die ersten Flocken im Fünfseenland! Okay, zugegeben, für eine gescheite Schneeballschlacht reicht's nicht. Aber immerhin, liebe Leut': ein Hauch von vorweihnachtlicher Normalität in denkwürdigen Zeiten. Denn überall fehlt es an allem Möglichen: Halbleitern, Arztterminen, Impfstoffen, Herz und Hirn. Dies funktioniert nicht, jenes geht nicht, das haben wir noch nie so gemacht, alles Übrige wird abgesagt. Und schuld sind immer die anderen. Ganz ehrlich: So kann's nicht weitergehen, das Gejammer, ich mag's nicht mehr hören. Da kram' ich lieber meine Weihnachts-CDs raus und übe schon mal: Ihr Kinderlein kommet, Kling, Glöckchen, klingelingeling, vom Himmel hoch, oder mein Lieblingslied: "Es schneit, es schneit. Kommt alle aus dem Haus. Die Welt, die Welt, sieht wie gepudert aus." Dazu noch ein paar Weihnachtsgeschenke - ich liebe Geschenke - und schon sieht die Sache anders aus!

Allerdings ist der Schnee für manchen auch mit Arbeit verbunden. Ich sage nur: Räum- und Streupflicht. Vor allem Starnbergs Stadträtinnen, Stadträte und mein alter Spezl, der Janik Patrick als Bürgermeister, haben sich darüber ja schon öfter das Hirn zermartert. Weil nämlich die Anwohner aus dem Vogel-Viertel - Finkenstraße, Meisen-, Drossel- und Schwalbenweg - nicht pausenlos fremde Autos vor ihren Häusern haben wollen, sollte die Stadt das Revier nur noch für Anlieger befahrbar machen. Dann aber, und das war wohl der Haken an der Sache, hätten sie auch den ganzen Schnee vor ihren Häusern selbst wegräumen müssen.

Na, das Gemaule könnt Ihr Euch wohl vorstellen. Aber es ist ja bald Weihnachten. Und da hatte der Patrick eine prima Idee: Man lässt das Ganze vorerst! Angeblich, weil sich ein Fehler eingeschlichen hat in die Verordnung, und überhaupt. Diesen Winter jedenfalls pflügen die städtischen Schneeräumer weiter kostenfrei durch die Gassen. Erst im Sommer will man neu nachdenken. Auf's Ergebnis gespannt ist schon jetzt

© SZ vom 27.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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