Im Rampenlicht zu stehen, ist nicht meine Sache. Dafür gibt es viele andere Bewerber. Zu besichtigen zum Beispiel im Starnberger Stadtrat. Oder gleich im Fernsehen oder auch auf Youtube. Aber das nur nebenbei. Unfreiwillig in den Vordergrund gerückt, so seh' ich es jedenfalls, ist seit ein paar Wochen ganz jemand anderes: Sein Name ist Stefan Pilgram und der Mann ist Kreiskämmerer. Das heißt, er kümmert sich um den Haushalt des Landkreises. Wie man weiß, ist das derzeit kein Honigschlecken. Der Landkreis hat ja viel vor: Ein neues Gymnasium für die sensiblen Herrschinger Eltern, eine Fachoberschule für die SPD und ein größeres Landratsamt für unseren Kreischef Karl Roth. Da kommen ein paar Millionen zusammen. Böse Zungen aus den Reihen der Freien Wähler behaupten, das sei Großmannsucht und der "Hauch des Abgrunds" schon spürbar. Aber die Freien Wähler unken gerne, wenn sie nichts anderes zu tun haben im Kreistag. Wie die FDP. Das ist der reine Neid. Dieser Landkreis hat's doch! Gerade die Liberalen müssten es doch wissen.
In dieser Woche hatte jedenfalls Kreiskämmerer Pilgram seinen ganz großen Auftritt. Er durfte - nein, er musste - von 9 Uhr bis 13 Uhr berichten, informieren, erläutern und Fragen beantworten. Schon allein dieses Durchhaltevermögen ist olympisch. Vier Stunden am Stück unentwegt zu reden reicht fast an den kubanischen Máximo Líder heran, also Fidel Castro. Keine Ahnung, ob ich mit diesem Vergleich unseren Kreiskämmerer einen Gefallen tue. Jedenfalls hatte der arme Pilgram am Ende doch Artikulationsprobleme, was kein Wunder ist, er ist es ja nicht gewohnt. So ein Zahlenberg braucht eben Kraft. Als seine Stimme ihren Geist aufgeben wollte, reichte man ihm gleich eine ganze Rolle Halstabletten - ein überaus fürsorglicher Akt. Denn so pleite ist man im Landratsamt auch wieder nicht, weiß nun
Euer Nepomuk