Es gibt Dinge, da fragt man sich, warum es so lange braucht, bis sie endlich wahr werden. Nein, Leute, ich mein' jetzt nicht den Starnberger Stadtrat und seine Entscheidung für den Tunnel. Als ambitionierter Fußgänger ist mir der Tunnel eh egal. Ich werde nur den Stau vermissen. Als Fußgänger stand man nicht nur moralisch höher über den einsamen Fahrern in ihren großen Kisten, mit einer gewissen Kondition gesegnet, war man auch schneller am Ziel - jedenfalls ich. Nein, ich rede vom Filmfestival, dieses Sommervergnügen, das den Landkreis ganz groß und wichtig macht.
Nach gefühlten 20 Jahren ist das Landratsamt jetzt auf die Idee gekommen, einen Filmpreis auszuloben und mit 5000 Euro zu dotieren. Wie ich gehört habe, soll das Geld aus dem Kultur- oder Stiftungsfonds der Kreissparkasse stammen. Egal. Was viel wichtiger ist, und was die Kreisräte aus dem Fünfseenland und natürlich Landrat Karl Roth umtreibt: Welchen Namen soll die Figur haben, die in Hollywood-Manier an den Macher des besten Films in der Schlossberghalle übergeben wird? Wahrscheinlich wird ein Vorschlag, den die Kreisräte in der Sitzung gemacht haben, wohl nicht umgesetzt: der Goldene Starnberger. Ja, Leute, da seh' ich auf den Bürger wieder eine Menge Arbeit zukommen. Denn ich bin mir sicher, dass unsere Kommunalpolitiker an die Schwarmintelligenz denken und den Landkreisbewohner aufrufen werden, Namensvorschläge zu machen. Nicht, dass ich das jetzt schlecht finde. Es hat in letzter Zeit ja schon viele dieser Namensuchdinger gegeben. Erinnert sei an die Anstrengungen, für das als Touristikmarke gut eingeführte Wort Fünfseenland ein wirklich besseres zu finden. Was kam heraus? "Wert-schätzend". Ach, das habt ihr vergessen. Schön. Hoffentlich ist noch der neue Name für den Starnberger Wasserpark in Erinnerung. Sogar einen Wettbewerb hat die Stadt dafür ausgeschrieben, um sich auf "Seebad" zu einigen. Mein Vorschlag lautet: Der neue Oscar muss Nepomuk heißen. Den kennt nämlich jeder, behauptet