Endlich gehen die Faschingsferien an diesem Wochenende zu Ende. Die langweiligste Zeit des Jahres ist vorbei. Jetzt kann und darf ich wieder in die Hände spucken und so richtig in die Vollen gehen. In der Fastenzeit ist Arbeit das Wichtigste, ganz egal, ob sie gut oder schlecht bezahlt ist. Deshalb hab' ich mir ein Ehrenamt ausgesucht. Aber nicht, um einmal von Landrat Karl Roth wegen meines Engagements einen Orden aus Blech zu bekommen, oder bei den Sonntagsreden mir anzuhören, wie wichtig so eine Aufgabe sei, sondern weil mir die Arbeit einfach Spaß macht. Darauf gebracht hat mich der Landesbund für Vogelschutz.
Das sind jene engagierten Naturliebhaber, die bei kältester Kälte im Winter versteckt am Seeufer stehen, um die Vögel am Starnberger See zu zählen - oder um besondere Entenarten zu fotografieren. Ein tolles Erlebnis, falls man gerne zählt oder fotografiert. Die Vogelschützer suchen jedenfalls unter dem Motto "Dübeln statt Grübeln!" für ihren Kreisverband einen Schatzmeister und einen Schriftführer. Allein schon das Motto hat mich angemacht. Und wie der Stellenanzeige zu entnehmen ist, wird ein sicherer Arbeitsplatz geboten, eine gute Arbeitsatmosphäre, hohe persönliche Wertschätzung und eine gründliche Einarbeitung in gut eingespielte Strukturen. Erforderlich seien Zuverlässigkeit, Umsicht und Bereitschaft zur Kooperation, alles Eigenschaften, die ich wie im Schlaf beherrsche. Dass ich einen Sperling nicht von einer Amsel unterscheiden kann, ist Gott sei Dank kein Einstellungshindernis. Dafür sind ja auch die anderen zuständig, die, die immer zählen und immer fotografieren, wenn es besonders kalt ist. Ich könnte an dieser Stelle die Telefonnummer mitteilen, wo man sich bewerben könnte, aber ein sicherer Job wie beim Landesbund lockt auch viel Konkurrenz an, da verzichtet lieber