Nepomuk:Auf zwei Rädern

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Wie sich CSU, SPD und FDP in ihren Wahlkampfmethoden unterscheiden

Kolumne Von Eurem Nepomuk

Liebe Leute, soll ich euch ein kleines Geheimnis verraten? Am 14. Oktober ist Landtagswahl in Bayern. Bislang hat das ja noch kaum einer bemerkt, vor lauter Urlaub, Supersommersonne, Grillfesten und Aperol Spritz. Dass ich lieber ein gscheites Bier trink', statt mit einem Strohhalm Spritzelwasser zu zuzeln, das ist eine andere Geschichte. Also, ich meine die Gesichter, die so langsam auf Plakaten am Straßenrand auftauchen. Das ist schon lange nicht mehr der Cowboy von der Zigarettenwerbung, sondern das sind all die Menschen, die in der Politik etwas werden wollen und deshalb für den Landtag kandidieren. Alles kluge Köpfe, hoffentlich, wie man an meiner lieben Freundin, der Ute Eiling-Hütig aus Feldafing sieht. Die gehört zur CSU, hat Alte Geschichte und Archäologie studiert, kann vermutlich Altgriechisch und sitzt deshalb auch seit fünf Jahren in den Landtagsausschüssen für Bildung und Kultus und Wissenschaft und Kunst. Aber natürlich nicht nur deshalb.

Sie würde da auch gerne bleiben, und deshalb hat sie sich überlegt, wie sie ihre Wähler mobilisieren kann. Ihr werdet es kaum glauben, wie sie das machen will: Sie radelt jetzt auf Wahlkampftour durch den Landkreis, am Montag geht es los, von Krailling nach Unterbrunn. Aber nur bei gutem Wetter, hat sie dazu geschrieben, damit die etwas strenge Frisur nicht verrutscht. Zugegeben, die Idee ist nicht ganz neu. Die Christiane Kern, die noch nicht meine liebe Freundin ist, weil sie aus München stammt, aber hier für die Sozis kandidiert, kenne ich halt noch nicht so gut. Habe sie das erste Mal vor einer Woche bei einer Radltour durch die schöne Gemeinde Berg gesehen. Da ist sie aber lieber mit einem E-Bike gefahren, weil es in Berg ganz schön bergauf und bergab geht, wie mit den Sozis in Bayern. Das ist aber auch eine andere Geschichte. Wollt' ihr fast schon mein altes, grünes Mofa leihen, damit wäre sie müheloser ans Ziel gekommen. Aber vielleicht hat sie ja die Farbe Grün gestört.

Von einem ganz anderen Kaliber ist da meine liebe Freundin aus Gauting, die Hundesrügge Britta. Die kandidiert zwar für die FDP, aber das kann ich verschmerzen, weil sie immer so schön resch aussieht. Hat sie doch neulich nach einem Spiel der Footballer von den Starnberger Argonauts, bei denen ihr Sohn mitspielt, Wahlkampf-Flyer unter die Scheibenwischer der vor dem Stadion parkenden Autos gesteckt. Ganz wichtige Zielgruppe im Landkreis. Und die Ute war bestimmt nicht mit dem Radl da, vermutet

© SZ vom 25.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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