Am Aubach in Seefeld:Biberdamm mutwillig zerstört

Der Bund Naturschutz ist entsetzt über sinnlose Aktion im Schutzgebiet zwischen Seefeld und Hechendorf.

Von Armin Greune

Constanze Gentz, Erste Vorsitzende der Seefelder Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN), ist entsetzt: Unbekannte haben vergangene Woche offenbar mutwillig einen Biberdamm im Aubach zwischen Seefeld und Hechendorf zerstört. Die Krone des Stauwerks, das die Nager unterhalb ihrer Burgen errichtet hatten, wurde bis zur Hälfte abgebaut, das Material an beiden Bachufern verstreut. Derartige Biberdämme dürften nicht ohne Sondergenehmigung beseitigt werden, eine Erlaubnis habe die Untere Naturschutzbehörde auch ihrer Kenntnis nach nicht ausgestellt, sagt Gentz. Deshalb läge ein Verstoß gegen das Umweltgesetz vor. Der BN habe Polizei, Landratsamt und Bibermanager Gerhard Schwab über den Vorfall informiert, der sich im Zeitraum von Mittwoch bis Freitag ereignet haben muss.

Der nun zerstörte Damm habe zuvor wertvolle ökologische Dienste geleistet. Damit seien die Wiesen im Flora-Fauna-Habitat der Gemeinde teilweise unter Wasser gesetzt worden: "Die Biodiversität ist wirklich in die Höhe geschnellt", sagt Gentz. So hätten sich viele Libellen, Amphibien und auch Ringelnattern im Feuchtbiotop angesiedelt, ebenso bedrohte Vogelarten wie etwa die Bekassine. Am unteren Aubach hätte der Biber "endlich nach Lust und Laune arbeiten hätte können, da er dort keinen landwirtschaftlichen Betrieb schädigt", ärgert sich die Naturschützerin: Das Tier "übernahm eine Pflege, die wir nie hätten besser machen können". Ob nun der Bund Naturschutz die Reparatur des Stauwehrs in eigene Hände nehmen wird, wolle man gegebenenfalls mit den Behörden abklären: "Erst einmal wollen wir abwarten, ob der Biber den Damm nicht selbst wieder aufbaut", sagt Gentz.

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