Nach dem Bürgerentscheid in Feldafing:Feuerwehr-Kommandanten treten zurück

Nach dem Bürgerentscheid in Feldafing: Beengte Verhältnisse: Das Haus der Freiwilligen Feuerwehr in Feldafing genügt längst nicht mehr den Erfordernissen. Doch ein erhoffter Neubau ist nach dem Bürgerentscheid in weite Ferne gerückt.

Beengte Verhältnisse: Das Haus der Freiwilligen Feuerwehr in Feldafing genügt längst nicht mehr den Erfordernissen. Doch ein erhoffter Neubau ist nach dem Bürgerentscheid in weite Ferne gerückt.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ehrenamtliche monieren Desinteresse und fehlende Wertschätzung für die Arbeit der Brandbekämpfer.

Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Feldafing, Dirk Schiecke, und sein Stellvertreter Stefan Gerber haben in der Gemeinderatssitzung am Dienstag überraschend ihren Rücktritt bekannt gegeben. Im Vorfeld hatten sie die Führungsspitze der Feuerwehr darüber informiert. Damit ziehen die beiden Ehrenamtlichen die Konsequenzen aus dem Bürgerentscheid am vergangenen Sonntag, bei dem der Standort für ein neues Feuerwehrhaus auf dem Makarska-Grill-Gelände gekippt wurde. Die jahrelange Standortsuche, in der er gefühlt zwischen allen Stühlen saß, habe ihn zermürbt, begründete Schiecke seinen Rücktritt gegenüber der SZ. Keines der drängenden Sicherheitsprobleme sei gelöst worden, so könne es nicht weitergehen. Er habe nicht mehr die Kraft weiterzumachen. "Die Feuerwehr ist mein Herzblut, aber irgendwann ist Schluss. Die Luft ist raus." Beide Kommandanten wollen ihre Ämter noch bis zum Jahresende wahrnehmen, weil sie niemanden hängen lassen wollen - "nicht die Feuerwehr und auch nicht die Gemeinde", betonte Schiecke.

Wie der Noch-Kommandant erklärte, hatte er acht Jahre lang für ein dringend benötigtes neues Feuerwehrhaus gekämpft. Schiecke: "Das zehrt an den Nerven." Für weiteres Engagement fehle ihm "der Dampf". Zudem sei er enttäuscht über die geringe Wahlbeteiligung von weniger als 40 Prozent. Dies zeige, dass kein Interesse und "Null-Wertschätzung" für die Feuerwehr da sei. Zwar sei der nun favorisierte Standort, die Lipp-Wiese, seiner Meinung nach "ein Traum". Doch auch wenn der Gemeinderat am 8. November zustimmen sollte, glaubt er, dass noch Jahre ins Land ziehen, bis nach der artenschutzrechtlichen Prüfung und dem Bebauungsplanverfahren ein Feuerwehrhaus gebaut wird. Zudem sei keine Lösung für ein weiteres drängendes Problem in Sicht: bezahlbarer Wohnraum für die Aktiven. Entscheidend für die künftige Weichenstellung der Freiwilligen Feuerwehr ist nach Schieckes Ansicht die Jahreshauptversammlung am Freitag, 28. Oktober (19 Uhr), im Hotel Kaiserin Elisabeth.

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