Musik:Harter Schlag für die "Rockets"

Musik: Schlagzeuger Wolfi Müller (links) fehlt. Geblieben sind Daniel Jaud, Chris Mayer und Sebastian Pilous.

Schlagzeuger Wolfi Müller (links) fehlt. Geblieben sind Daniel Jaud, Chris Mayer und Sebastian Pilous.

(Foto: oh)

Kaum ist die Debüt-CD der Pop-Band aus Gilching und Fürstenfeldbruck auf dem Markt, steigt Drummer Wolfi Müller aus

Von Gerhard Summer, Gilching

Erst Corona und dann auch das noch: 2019 ließ sich gut an für Chris Mayer & The Rockets, die Band hatte 14 Auftritte, "ziemlich cool" für eine Gruppe, die erst im Dezember 2018 gegründet worden war, wie Sänger und Songwriter Chris Mayer aus Gilching findet. 2020 folgte die pandemische Zwangspause, immerhin konnte das Quartett noch ins Studio gehen und sein erstes Album "In The Room" einspielen. Doch kaum waren die zehn Songs 2021 auf dem Markt, stieg auch schon Schlagzeuger Wolfi Müller aus, ein Mann, der im Probenraum schon mal komplexe Drumpassagen der Metal-Band Dream Theater nachklöppelte.

Ein herber Verlust, wie Mayer findet. Aber Müller sei das Ganze zu viel geworden, denn die Rockets und ihr Frontmann streben das Profifach an, entsprechend groß ist der Aufwand. Der Drummer selbst sieht das anders, er sei einzig aus persönlichen Gründen ausgestiegen. Momentan sucht Mayer, der wie Bassist Sebastian Pilous und Gitarrist Daniel Jaud bei Radio Top FM in Fürstenfeldbruck arbeitet, aber bald zur Echion AG nach Augsburg wechseln will, nach einem Nachfolger.

Der Verlust des hart zulangenden Schlagzeugers wiegt um so schwerer, als die Formation auf ihrem Debüt ohnehin ein wenig weichgespült klingt. Mayer und die Rockets setzen auf gängigen, melodiösen Radio-Sonnenschein-Pop. Die Texte handeln von Liebe, Chancen im Leben und auch davon, wie wichtig es gerade in Corona-Zeiten ist, auf seine Mitmenschen zu schauen ("You Are"). Sie selbst nennen das "Feelgood-Folk-Pop". Die Midtempo-Nummern und Balladen marschieren ohne große Überraschungen dahin. Gelegentlich nehmen die Rockets auch mal Anlauf zur großen Stadion-Hymne à la Coldplay, ohne das Versprechen ganz einlösen zu können. Wer Musik mit Ecken und Kanten mag, die auch mal länger als drei oder vier Minuten dauern darf, wird damit nicht sehr viel anfangen können. Andererseits: "In The Room" klingt professionell, Soli sind markant in Szene gesetzt, Mayers eher liebliche Stimme kommt bestens zur Geltung. Und: Die Rockets sind allesamt ausgezeichnete Musiker mit Potenzial, womöglich hat sie ihr Produzent nur zu stark in Richtung Kommerz getrimmt. Immerhin gelingt es dem Bluesgitarristen Daniel Jaud immer wieder, die glatte Oberfläche aufzurauen.

"In The Room" kann man über www.chrismayerandtherockets.de bestellen und streamen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: