Munich International School:Maske rauf, Maske runter

Hilfe aus Tutzing

Der Verein "Tutzinger Liste", im Gemeinderat mit einem Mandatsträger vertreten, ruft zur Unterstützung der Online-Petition "Abschaffung der Maskenpflicht für Kinder im Unterricht ab der 5. Klasse" auf. Lucie Vorlíčková, Vorstandsmitglied der Gruppierung, erklärt, dass es sinnvoller sei, die Petition aus Nordrhein-Westfalen zu unterstützen, als eine eigene zu starten. "Damit haben wir die Chance, dass mit Schulbeginn in Bayern unsere Kinder nicht unter einer Maskenpflicht im Unterricht leiden müssen", heißt es. phaa

Zahl der Neuinfektionen hat direkte Auswirkungen auf den Schulalltag im Starnberger Ortsteil Percha

Von Sabine Bader, Starnberg

Bereits in der vorigen Woche sind die Schüler der Munich International School (MIS) in Percha ins neue Schuljahr gestartet - gut zwei Wochen vor allen anderen. Auf dem Campus soll es in diesem Schuljahr wieder täglich Regelunterricht für alle geben. Doch ganz normal ist nichts in Corona-Zeiten. Der Schulalltag an der MIS unterliegt einem ausgeklügelten Hygienekonzept: So wird bei allen Schülern und Lehrern, die morgens ankommen, täglich mit einem berührungslosen Infrarot-Thermometer die Körpertemperatur gemessen. Personen mit einer Temperatur von mehr als 37,5 Grad Celsius dürfen das Gelände nicht betreten. Zudem sollen die Fenster der Klassenräume möglichst ganztägig geöffnet bleiben - wegen der besseren Luftzirkulation. "Die Schüler sollen darum auch an heißen Tagen Jacken mitnehmen", sagt Direktor Timothy Thomas.

Einen bangen Blick richtet der Schulleiter jede Morgen auf die Internetseiten von Kultusministerium und Gesundheitsamt. Denn die aktuelle Zahl der Neuinfektionen im Landkreis, darunter derzeit viele Reiserückkehrer, hat direkte Auswirkungen auf den Schulalltag. Je nachdem, wie hoch sie ist, dürfen die Schüler die Masken, die sie auf dem gesamten Campus verpflichtenden tragen müssen, im Unterricht abnehmen oder müssen sie aufbehalten. Lag die per Verordnung festgelegte Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner im Landkreis in den vergangenen Tagen unter 20, darf die Maske im Unterricht runter. Wird die Zahl überschritten, muss man sie auflassen. Am vergangenen Mittwoch war dies der Fall, und der Schulleiter musste allen 1200 Schülern und 170 Lehrern ganztägig Maskenpflicht verordnen.

Gern hat er dies natürlich nicht getan. "Masken tragen im Unterricht, das macht keinen Spaß." Aber die Schüler seien so dankbar, endlich wieder gemeinsam zur Schule gehen zu dürfen, dass sie dies in Kauf nähmen. Für ihn steht fest: "Unterricht mit Maske ist immer noch besser, als gar keiner." An diesem Donnerstag lag die Zahl übrigens wieder unter 20, und die Masken durften runter.

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