Die bayerische Metropole München plant, sich um die Olympischen Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 zu bewerben. Einbezogen wird dabei voraussichtlich auch die Region, ein kleiner Teil des sportlichen Programms könnte im Landkreis Starnberg stattfinden: Für die Wettbewerbe im Freiwasserschwimmen wäre der Starnberger See als Austragungsort erste Wahl. Für Ruder- und Segelwettbewerbe käme der fünftgrößte See Deutschlands allerdings nicht infrage.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sowie Innen- und Sportminister Joachim Herrmann hatten am Dienstag ein Konzept für eine Olympia-Bewerbung präsentiert. Es soll zunächst die Menschen in München überzeugen und am Ende auch das Internationale Olympische Komitee (IOC). Bislang ist jedoch völlig offen, wer das Rennen um Olympia im nationalen Entscheid macht. Neben Berlin und Hamburg will sich auch Düsseldorf mit der Region Rhein/Ruhr bewerben. Zwingend vorgegeben für alle deutschen Bewerber ist zuvor ein Bürgerentscheid. Zuletzt hatte sich München erfolglos um die Winterspiele 2018 beworben.
Für die Region Starnberg wären die Wettbewerbe im Freiwasserschwimmen vermutlich eine Bereicherung. Die Disziplin ist seit 2008 im olympischen Programm. Dabei trotzen die Athletinnen und Athleten dem offenen Wasser auf einer anspruchsvollen Schwimmstrecke über zehn Kilometer. Entscheidender Vorteil etwa gegenüber den Wettbewerben 2024 in der Paris: Im Gegensatz zur Seine hat der Starnberger See nahezu Trinkwasserqualität. Hier haben zudem schon mehrfach Schwimmwettbewerbe bei Überquerungen in Quer- oder Längsrichtung stattgefunden. Der See erstreckt sich auf eine Länge von knapp 20 und eine Breite von maximal 4,4 Kilometern.
Ebenfalls stattfinden könnten in der Region Radsport- und Triathlon-Wettbewerbe. Dazu gibt es bislang jedoch noch keine Aussagen. Für die Ruderwettbewerbe ist als Austragungsort die Regattastrecke in Oberschleißheim erste Wahl. Einzig die Segelwettbewerbe müssten außerhalb des Freistaats stattfinden, im Gespräch sind derzeit die Ostsee-Städte Kiel und Rostock. Der Starnberger See mit seiner Gesamtfläche von 56,36 Quadratkilometern wäre etwas zu klein, zudem gilt das Revier im Hinblick auf konstante Winde als „launisch“.
Die Münchner Bürger und Bürgerinnen dürfen am 26. Oktober über die Bewerbung abstimmen. Welche Stadt am Ende ins Rennen geht, will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) 2026 entscheiden.