Öffentlicher Nahverkehr:S8 bleibt bis mindestens Mittwoch gesperrt

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Die S8 ist länger gesperrt als von der Bahn kommuniziert. (Foto: Georgine Treybal)

Anders als von der Bahn zugesichert, rollen nach wie vor keine Züge zwischen Pasing und Herrsching. Der Konzern begründet das mit Versäumnissen eines externen Dienstleisters.

Von Linus Freymark, Herrsching

Die Sperrung der S8 zwischen München-Pasing und Herrsching dauert länger als vorgesehen. Planmäßig hätten die Züge vom frühen Montagmorgen an wieder auf dem Streckenabschnitt verkehren sollen. Doch anstatt freier Fahrt meldete der DB-Navigator am Montag: „Zwischen Pasing und Herrsching sind weiterhin keine Zugfahrten möglich.“ Grund dafür sei eine „Verlängerung der Bauarbeiten“. Die Bahn verlegt auf der Strecke neue Schienen. Die alten Gleise sind von 1982 und müssen dringend ausgetauscht werden. Die S6, die in den vergangenen zwei Wochen zwischen Pasing und Gauting ebenfalls gesperrt war, hat ihren Betrieb am Montagmorgen hingegen wieder planmäßig aufgenommen.

Ein Bahnsprecher begründet die Verzögerung bei der S8 auf SZ-Anfrage damit, dass eine „externe Oberleitungsfirma (Erdungsfirma) ihre Arbeiten entgegen der vertraglichen Zusicherung nicht fristgerecht abgeschlossen“ habe. Dieser letzte Teil der Arbeiten sei notwendig, „damit die Oberleitung wieder angeschaltet werden kann“. Die Bahn prüft nun rechtliche Schritte gegen den Dienstleister. Auch den kompletten Dienstag über wird die Strecke wohl gesperrt bleiben; frühestens von Mittwoch an wird sie wieder befahrbar sein.

„Rechnen Sie auch beim Ersatzverkehr mit einer erheblichen Fahrzeitverlängerung.“

Der Schienenersatzverkehr wird fortgeführt. Allerdings hat die Bahn nach eigenen Angaben erst am Sonntag von der Verzögerung erfahren und konnte deshalb keine Busse organisieren. Stattdessen verkehren nun Großraumtaxis – deren Kapazität ist allerdings beschränkt, weshalb die Bahn auf ihrer Webseite warnt: „Rechnen Sie auch beim Ersatzverkehr mit einer erheblichen Fahrzeitverlängerung.“ Fahrgäste sollen nach Möglichkeit auf Linienbusse oder „individuelle Fahrgelegenheiten“ wie das eigene Auto umsteigen.

In der vergangenen Woche war der Konzern noch zuversichtlich, dass die Züge von Montagmorgen an wieder rollen werden. Da hatte die Bahn die Lokalpresse nach Weßling zur Baustellenbesichtigung eingeladen – und alle Verantwortlichen betonten, die Arbeiten würden pünktlich abgeschlossen werden. Nun bittet die Bahn ihre Kundschaft kleinlaut um Entschuldigung für die Verzögerung. Man arbeite „mit Hochdruck“ daran, die Arbeiten so rasch wie möglich zu einem Abschluss zu bringen, so der Konzern.

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