Mountainbike-Fans können sich freuen: Für sie wird es voraussichtlich schon im Frühsommer neue und dann auch legale Trails im Mühltal zwischen Gauting und Starnberg geben. Genehmigt wurde jetzt dieser Plan nach Abstimmung mit den Bayerischen Staatsforsten, der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Starnberg und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weilheim-Schongau sowie unter Vermittlung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg (GWT).
Damit wird ein anhaltender Konflikt zwischen den Freizeitradlern, Naturschützern, dem Staatsforst und den Behörden wohl gelöst, nachdem das Hochufer an der Würm in der Biker-Szene immer beliebter wurde. Die Pflege der Downhill-Strecken übernimmt die Deutsche Initiative Mountainbike (DIMB), wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Verhandlungspartner heißt. Ziel sei es demnach, die wertvollen Hang - und Buchenwälder entlang der Würm besser zu schützen, indem man für die Radler auf ausgewiesenen Trails ein attraktives Angebot schaffe. Die zahlreichen weiteren „wild gewachsenen“ Trails, die das Waldgebiet zerschneiden, würden dabei gesperrt, zurückgebaut und wieder mit Buchen bepflanzt werden.
In den vergangenen Jahren hatte es sich weit über die Region hinaus herumgesprochen, wie aufregend das Mühltal wegen seiner besonderen Topografie für Mountainbiker ist. Es entstanden an Abhängen kleine Wege mit Hindernissen, Steilkurven und Sprungschanzen, die aus Sicht der Behörden und der Forstverwaltung schlichtweg illegal waren. Mit Appellen, Transparenten und notfalls Bußgeldern sollten die Freizeitsportler daher aus diesem Waldbereich vertrieben werden.
Um der stetig wachsenden Biker-Szene entgegenzukommen, haben sich der Forstbetrieb München und die beteiligen Ämter aber dazu entschlossen, ein offizielles und umweltverträgliches Streckennetz zu etablieren, um eben die Wälder entlang der Würm zu schützen, aber zugleich auch nutzen zu können. Das sei eine nachhaltige Lösung mit sehr naturschonenden und schmalen Trails, die sowohl den Bedürfnissen der Mountainbiker als auch dem Schutz der örtlichen Fauna und Flora auf der restlichen Fläche besser gerecht werde, heißt es weiter in der Mitteilung.

Mit dem Projekt erhoffen sich die Anbieter, dass die Arbeit der eingesetzten Natureguides im Mühltal deutlich einfacher wird, nachdem es zwischen ihnen und den Bikern wegen der Radlerpfade oft Ärger und Diskussionen gab. Forstbetriebsleiter Emil Hudler hofft nun, gemeinsam mit der Mountainbike-Community und dem attraktiven Trail-Angebot den nötigen Respekt vor der Natur langfristig zu sichern. Er wisse zugleich, wie beliebt das Mountainbiken als Breitensport und als eine Form der Erholung geworden sei.
Auch Sonja Schreiter, als Fachreferentin bei der DIMB für Mountainbiker im gesamten Freistaat zuständig, freut sich über den Abschluss. Die Gespräche seien stets auf Augenhöhe und lösungsorientiert gewesen, erklärt sie und betont: „Ich denke, mit diesem Vertrag haben wir gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten gezeigt, dass die Wahrung aller berechtigten Interessen im Wald und attraktive Mountainbike-Strecken sich nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil.“