Mode:Starnberger Unternehmensberater wird Herrenausstatter

Starnberg ,Max Lui, Herrenmodengeschäft

Das Maßband ist immer dabei: Florian Schwan (rechts) führt das Herrenmodegeschäft Max Lui, das er mit seinem Vater Markus Oelsner in der Josef-Jägerhuber-Straße in Starnberg eröffnet hat. Kunden können sich ihr individuelles Outfit zusammenstellen und schneidern lassen.

(Foto: Georgine Treybal)

Markus Oelsner und seine Söhne haben einen Laden für Maßkonfektion eröffnet. Der Kunde kann sich seinen Anzug selbst zusammenstellen.

Von Otto Fritscher

Mit korrekter Kleiderordnung kennt sich Markus Oelsner aus. Schließlich ist er seit vielen Jahren als Unternehmensberater tätig. Eine Branche, in der Mann bislang meistens mit Anzug, Schlips und blankgewienerten Schuhen zu einem Termin gehen musste. "Doch das hat sich ein bisschen geändert, die Kleiderordnung ist legerer geworden, auf eine Krawatte kann man häufiger verzichten", sagt der Starnberger. Nicht aber auf einen Anzug, dessen Qualität dafür seiner Meinung nach umso wichtiger ist.

Nun kann sich Oelsner quasi in seinem eigenen Haus ausstatten, denn er hat zusammen mit seinen Söhnen Florian und Tobias Schwan ein Geschäft für Herrenausstattung eröffnet. Florian Schwan fungiert als Geschäftsführer, er begrüßt seine Kunden durchaus im feinen Zwirn. Allerdings wird man bei Max Lui, so der Name des Ladens an der Josef-Jägerhuber-Straße 5 im Ortszentrum von Starnberg, vergebens meterlange Regale suchen. Hier hat man sich auf Maßkonfektion spezialisiert, was bedeutet, dass der Kunde sein Outfit weitgehend selbst zusammenstellen kann, indem er Stoffe, Muster und sogar die Knöpfe für Anzüge, Sakkos, Hosen und Mäntel aus mehreren Hundert Mustern auswählen und kombinieren kann. "Wir haben eine große Stoffauswahl von namhaften Webereien wie Ermengildo Zegna und Loro Piana", erklärt Florian Schwan.

Damit die Herren von Kopf bis Fuß gut gekleidet sind, werden auch handgefertigte Schuhe aus Italien angeboten, die ebenfalls in verschiedenen Modellen, Ledersorten und Farben konfiguriert werden können. "Viele Kunden wissen schon, was sie wollen, andere beraten wir natürlich gerne", sagt Schwan. Wenn diesen Part nicht schon die weibliche Begleitung des Kunden übernimmt, denn die meisten Männer kommen nicht alleine in das Geschäft.

Woher stammt der Name? "Die Gründer der Marke Max Lui kommen aus Freiburg, wir kennen uns schon lange und haben immer wieder zusammengearbeitet", erklärt Oelsner, der in seinem Berufsleben auch schon diverse Startups hochgezogen hat. Max Lui-Geschäfte gibt es bislang in Freiburg, Karlsruhe und Kassel, und nun eben auch in Starnberg. "Wir werden uns zunächst auf die Herren fokussieren", erklärt Schwan, aber auch die Frauen wollen die Gründer nach und nach als Kundschaft gewinnen. Deshalb wurde in der Eventlounge des Strandhouses beim neuen Seebad - mit bestem Blick über den See - schon ein gut besuchter Verkauf an einem Wochenende im September organisiert, was in unregelmäßigen Abständen wiederholt werden soll.

Die Öffnungszeiten von Max Lui sind Dienstag mit Freitag von 12 bis 14 Uhr und von 15.30 bis 19 Uhr, und am Samstag von 10 bis 15 Uhr. Die relativ schlanken Öffnungszeiten erklärt Florian Schwan so: "Einen Maßkonfektionsanzug kauft man in der Regel nicht im Vorgehen, man nimmt sich Zeit, es wird ein Beratungstermin ausgemacht." Bei dem nicht nur geredet, sondern mit dem Zentimermaß auch Maß genommen wird.

Dann wird in Italien oder Polen das Modell genäht. Die Lieferzeit beträgt in der Regel vier Wochen, die Preisspanne liegt bei Anzügen normalerweise zwischen 800 und 1000 Euro, ist aber "nach oben offen", wie Schwan sagt. Das gute Stück hängt bei der Abholung dann auch noch an einer ganz besonderen Kleiderstange. Schwan hat sie selbst konstruiert und gebaut - aus Heizungsrohren. Denn der 23-Jährige hat bereits eine volle Ausbildung absolviert, bevor er nun in die Modebranche einsteigt: Er ist Heizungsbaumeister.

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