Mobiler Hühnerstall:Prämie statt Gebührenbescheid

Zum Beitrag "Draußen picken kostet 3400 Euro" vom 28. November und zur Berichterstattung über die Gewerbegebiete in Gauting und Wieling:

Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir in Fronloh am neuen Hühnerstall vorbeikommen:

Ein munteres Treiben vor dem Stall mit Ziegen und Ponys. Dass der Stall das Landschaftsbild beeinträchtige und damit eine Gebühr fällig wird, stößt bei uns auf Unverständnis. Endlich gibt es wieder einen Landwirt, der wirklich etwas fürs Tierwohl unternimmt und nicht wie andere Bauern die Tiere in fensterlose, dunkle Ställe einsperrt. Das Landratsamt sollte eine Prämie für diesen mobilen Stall zahlen, statt einen Gebührenbescheid zu schicken.

Generell haben wir das Gefühl, dass das Landschaftsbild an anderen Stellen im Landkreis dagegen nicht von Belang ist: Überall wird kräftig gebaut, ob auf der grünen Wiese oder innerorts. Man ist im Landkreis Starnberg schmerzunempfindlich bei der Genehmigung von neuen Gebäudekomplexen in Bezug auf Dimension und Gestaltung. Riesige Wohn- und Geschäftsbauten werden erschaffen, und die Gemeinden sind im Wettstreit um neue Gewerbesteuerquellen.

Beim geplanten Gewerbegebiet der Gemeinde Gauting im Unterbrunner Holz spielt die Zerstörung von 70 Hektar Wald offensichtlich keine Rolle. Es sollen Gewerbeinseln mit Läden und einem Kindergarten entstehen. Das klingt zunächst recht gut. Uns sind aber Industriegebiete nur mit Beton, Asphalt und Verkehr bekannt. Eintönige Industriebauten reihen sich aneinander und niemand möchte dort länger verweilen als unbedingt nötig. Auch einige Bäume können daran nichts ändern. Sollten wir nicht mit unserm kostbarsten Gut, der Natur, sorgsamer umgehen und auch unseren Enkeln noch eine intakte Umwelt erhalten? Eva Schneider, Gilching

© SZ vom 15.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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