Mitten in Krailling:Volksdroge Apfelsaft

Ein 23-Jähriger will die Polizei austricksen und gibt anstatt einer Urinprobe einen Becher Apfelsaft beim Drogentest ab

Kolumne von Sabine Bader

Manche Ideen sind zwar ganz okay - aber eben nicht perfekt. Diese Erfahrung musste der 23-jährige Fahrer eines Kleintransporters am Montagmittag in Krailling machen, als er von Polizisten angehalten wurde. Diese hatte bei ihm nämlich Ausfallerscheinungen bemerkt, die typisch für Drogenkonsum sind.

Der 23-Jährige hoffte offenbar dennoch, die Situation retten zu können. Er erklärte sich darum auch freiwillig bereit, einen Drogentest zu machen. Wie das geht, weiß so ziemlich jeder vom Arzt. Man uriniert in einen kleinen Plastikbecher. Das musste der Fahrer natürlich nicht im Auto tun. Laut Polizei ist man stets darum bemüht, die Privatsphäre zu wahren. Sprich, er darf entweder hinter einem nahen Busch verschwinden oder an der nächsten Tankstelle eine Toilette aufsuchen. Mit einem Teststreifen können die Beamten dann innerhalb von fünf Minuten feststellen, ob Drogen genommen wurden oder nicht.

Wohl noch bevor der Transporterfahrern das Becherchen von den Beamten in Empfang nahm, war ihm offensichtlich die Idee gekommen, statt in das Gefäß zu urinieren, kurzerhand Apfelsaft, den er dabei hatte, hineinzugießen. Dumm nur, dass es derzeit so lausig kalt ist. Und der Delinquent natürlich keine Chance hatte, den Saft in Windeseile auf 36 Grad Körpertemperatur anzuwärmen.

Der Schwindel flog postwendend auf. Die Beamten nahmen ihn mit zur Blutentnahme. Sie kassierten den Wagenschlüssel des 23-Jährige ein, den jetzt zudem eine Anzeige wegen Ordnungswidrigkeiten erwartet. Da dürfte ihn natürlich nicht trösten, dass er im Hochsommer möglicherweise mehr Glück gehabt hätte.

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