Mitten in Weßling:Zerstörte Schranke

Was die Weßlinger Umfahrung bringt, ist noch nicht so klar. Als sicher gilt immerhin: Auf der kleinen Grünsinker Straße gibt es eine Verbesserung. Mehr oder minder

Von Wolfgang Prochaska

Wenn es um Verkehrssachen geht, dann sitzen in Weßling kompetente Leute. Das wird besonders in der Hauptstraße sichtbar, wo künstliche Engstellen und Verkehrsinseln gewisse Ansprüche an die Fahrkunst der Verkehrsteilnehmer stellen. Dies hat man der neuen Umfahrung zu verdanken, die Weßling von den vielen Autos entlasten soll. Ob eine Entlastung schon eingetreten ist, ist in der Gemeinde strittig. Bürgermeister Michael Muther hat daher ein Zählgerät kaufen lassen, das Klarheit verschaffen soll.

Bei der Grünsinker Straße ist die Verbesserung offensichtlich. Das ist jene kleine Landstraße, die in der Ortsmitte von Weßling beginnt, an der Wallfahrtskapelle vorbeiführt und dann bei der Autobahnanschlussstelle Wörthsee endet. Sie war früher eine beliebte Rennbahn für jene Firmenmitarbeiter, die mit dem Auto aus dem Landsberger Raum kamen und in Weßling arbeiteten. So war es einmal. Denn die Straße ist seit der Fertigstellung der Umfahrung eine Sackgasse, befahrbar nur noch bis zur Wallfahrtskapelle und abgesperrt am nördlichen Ende mit einer Schranke. Nur Radfahrer dürfen dieses Straßenstück noch befahren. Mehrere Schilder machen darauf aufmerksam. Und tatsächlich: Es herrscht hier große Ruhe. Kaum ein Auto fährt noch. Eine Idylle, wie Gemeinderäte bei einem Ortstermin am Dienstagabend feststellten.

Allerdings scheint die gesperrte Straße nicht allen zu passen, denn die Schranke ist mutwillig zerstört worden. Vizebürgermeister Michael Sturm glaubt, dass schweres Räumgerät - vielleicht ein Frontlader - benutzt wurde. Auf jeden Fall schauten die Mitglieder des Umweltausschusses nicht schlecht, als auf der gesperrten Straße, also mitten auf dem Radweg, ein schwarzer SUV angerollt kam. Sturm stellte den Fahrer zur Rede, als dieser schamhaft zum Parkplatz abbog. Danach staunten alle doch sehr: Es war ein Weßlinger!

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