Orientierungslos irrt der kleine gelbe Pfeil auf dem grauen Display herum, zuckt mal nach links, mal nach rechts, findet aber den Weg partout nicht, weil die Daten im Navi ein bisschen veraltet sind. Da gibt es halt die vor fünf Jahren eingeweihte Umgehungsstraße von Unterbrunn noch gar nicht. Dafür schaut das jetzt recht lustig aus, was auf dem kleinen Bildschirm passiert. Ätsch, das ist die Rache für das dauernde Reingequatsche.
"Bei der nächsten Möglichkeit bitte wenden. Bei der nächsten Möglichkeit bitte wenden." Hier wird nicht gewendet, sondern schnurstracks von Starnberg außen um die Ortschaften herum zur Lindauer Autobahn gefahren, dass es eine Freude ist. Ob das Navi die Strecke nun kennt oder nicht.
Kennt sich ja auch mit frischen Daten manchmal nicht so ganz aus in Unterbrunn. Es ist immerhin schon drei Jahre her, dass dort die Gautinger Straße in Gautinger Landstraße umbenannt wurde, um eine Namensgleichheit mit Adressen in Stockdorf zu vermeiden. Nutzt aber manchmal alles nichts.
Da kann schon mal ein Lastwagen in einer Einfahrt an der Gautinger Landstraße stehen, dessen Fahrer eigentlich nach Stockdorf sollte, um an der Gautinger Straße etwas abzuliefern, erzählte eine Anwohnerin, die schon oft Verirrte wegschicken musste. Und ein Pizza-Bote habe gleich mehrere Anläufe gebraucht, um zu akzeptieren, dass er sich im falschen Ortsteil befindet "Der ist im Abstand von fünf bis zehn Minuten immer wieder gekommen". Da dürften Capricciosa und Margherita schon langsam abgekühlt sein.
So kann es einem gehen, wenn man sich aufs Navi verlässt. "Sie haben Ihr Ziel erreicht", schnarrt stur die Dame in dem kleinen Kasterl. Und hat keine Ahnung. Die Rechthaberei wird sie büßen auf der Umgehungsstraße. Das Miststück. Bei Weßling schickt das Gscheidhaferl die Leute glatt in eine Sackgasse. Dort soll der eine oder andere Autofahrer schon an einer Schranke gelandet sein. "Bei nächster Gelegenheit bitte wenden".