Mitten in Unterbrunn:Eine Bank zum Erinnern

Lässt sich eine Bank durch eine Bank ersetzen? Irgendwie schon, findet die VR-Bank

Von Wolfgang Prochaska

Nicht nur bei Profifußballern wird der Platz auf der Ersatzbank als Strafe empfunden. Das ist schon bei Kindern so, wenn am Spielplatz ihre Lieblingsecke besetzt ist. Dann können schon mal Tränen fließen, auch wenn die andere Sitzgelegenheit genauso schön ist. Tränen sind zwar in Unterbrunn nicht geflossen, als die VR-Bank Starnberg ihren Kunden in dem kleinen Ort mitteilte, dass sie die dortige Filiale schließen wird; die Unterbrunner waren eher wütend bis enttäuscht, allen voran Wolfgang Geiger. Der startete eine Unterschriftenaktion, um die VR-Banker davon zu überzeugen, dass die Filiale offen bleiben muss. Jeder weiß, wie es ausgegangen ist: Geiger übergab seine Unterschriftenliste, aber die Niederlassung wurde dennoch Ende des vergangenen Jahres geschlossen. Nicht mal einen Geldautomaten wollten die Genossenschaftler den Unterbrunnern am Ort lassen. Ein bisschen hat sie dennoch das Gewissen gedrückt. Denn sie machten den Unterbrunnern ein kleines Geschenk. Man errät es kaum: eine "Ersatzbank"! Nein, nichts zum Geldwechseln, sondern etwas zum Sitzen. Sie steht genau gegenüber der alten Filiale, die geschlossen wurde. Darauf lässt sich dann von guten, alten Bank-Zeiten träumen.

© SZ vom 28.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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