Mitten in Starnberg:Sonnige Oasen

Wer in der Kreisstadt den Vorfrühling mit einem Cappuccino im Freien genießen will, der muss erstmal suchen. Doch es gibt sie doch schon, die sonnigen Oasen mitten in der Stadt

Von Otto Fritscher

Einen Platz an der Sonne, das verspricht nicht nur eine Fernsehlotterie, das ist an diesem wunderbaren Mittwoch auch der Hauptgewinn für jene Starnberger, die sich zum Cappuccino-Trinken oder Kuchenessen einen Tisch unter freiem Himmel wünschen. Sonnenbeschienen, natürlich. Denn es ist ja so, dass die meisten Gastwirte und Kaffeehausbesitzer ihre Gärten und Terrassen noch wintermäßig verrammelt haben.

Aber es gibt sie doch schon, die sonnigen Oasen mitten in der Stadt. Immerhin zwei sind es, die "Kaffeemühle" in der Maxistraße, und die "Essbar" in der Zweigstraße. Schwierig, hier einen Tisch zu bekommen, denn wer erst mal einen Platz an der Sonne ergattert hat, gibt ihn offenbar nicht so schnell her. Aber der Frühling stimmt freundlich, das Dazusetzen wird mit einem Kopfnicken erlaubt, und auch die Bedienungen haben die Winterkrätze abgelegt. Da wird eigens noch ein Tischchen aufgestellt, wenn der Platz auf der kleinen Terrasse nicht reicht, oder ein "Express-Cappuccino" wirklich flott geliefert, wenn die Zeit knapp ist. Und für Frostbeulen hängen Fleecedecken über den Stuhllehnen.

Natürlich gibt es in der Stadt noch andere sonnige Fleckchen, das "Undosa" an der Seepromenade zum Beispiel. Aber das gehört ja bekanntlich den Münchnern, da gehen die Starnberger eher nicht hin. Oder den heimischen Balkon, oder die Terrasse auf der Südseite des Eigenheims, die sich eigentlich auch prächtig für ein Sonnenbad eignen. Doch so richtig italienisch wird es erst draußen im Straßencafé. Dort lassen sich die neidischen Blicke derer, die keine Zeit für Müßiggang haben, besser genießen. Doch es ist vermutlich nur ein Genuss auf Zeit.

Am Freitag soll er ja schon wieder vorbei sein, der Vorvorfrühling. Aber das ist nicht so schlimm. Denn Franco Martini ist offenbar wieder da. Wer das ist? Der Mann, der das Gelatok, die Eisdiele in der Wittelsbacher Straße, womöglich bald wieder eröffnen wird. Wer genau hinsieht, kann schon die Ständer für die großen Sonnenschirme entdecken, die gestern noch nicht da waren. Und auch ein paar Tische warten, vorerst noch zusammengeklappt, auf ihren Einsatz. Viele Starnberger wissen: Wenn diese Eisdiele wieder offen hat, kann es mit dem Winter nicht mehr schlimm werden. Es gibt ja Heizpilze für den Notfall.

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