Mitten in Starnberg:Schuld ist nur der Schnee

In der Kreisstadt gibt es ein Problem: Parkplatzmangel. Und nun liegen auf den wenigen verbliebenen weiße Haufen

Kolumne von Peter Haacke

Vor wenigen Tagen noch geeint im kollektiven Arbeitseinsatz gegen die weiße Pracht haben sich einige Nachbarschaftsverhältnisse in Starnberg in den vergangenen Tagen drastisch gewandelt. Grund ist - so abgeräumt es klingen mag - der Schnee von vorgestern. Denn in der Kreisstadt gibt es ein Problem: Parkplatzmangel. Insbesondere in Wohngebieten, wo städtische und private Schneeräumer allen guten Absichten zum Trotz aufgrund nachlässig herumstehender Autos ihren Dienst bestenfalls zurückhaltend verrichten konnten, offenbart sich nun das Dilemma. Gewaltige Schneehaufen prägen das Bild, dazwischen rarer Parkraum, der oft genug eigenhändig freigeschaufelt wurde.

Doch kaum ist man mit seinem Gefährt mal unterwegs, ist der Parkplatz auch schon wieder weg - belegt vom Nachbarn, der selbst zu faul war, die Schippe zu schwingen. Unverschämt! Anwohner, die ihr Fahrzeug sonst am liebsten im Schlafzimmer parken oder mehrere Autos besitzen, nehmen sogar mehrere hundert Meter Fußweg in Kauf - zum großen Ärger derer, die den Platz vor ihrem Haus stundenlang fleißig freigeschippt haben. Aber: weggegangen, Platz vergangen. So ist das nun mal.

In der Innenstadt, vor dem Bahnhof oder dem Museum dagegen ist Parkplatzsuche kein Thema. Da wird die Einkaufsfahrt noch wörtlich genommen und das Auto dort abgestellt, wo es am besten passt - im Idealfall direkt vorm Geschäft. Dass der Verkehrsraum durch die Schneehaufen aber erheblich knapper ist als in der schneefreien Zeit, interessiert kaum. Denn erstens mussten diese Zeitgenossen ja "nur mal kurz halten", und zweitens ist Schuld am Chaos nur der Schnee.

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