E-Bikes sind eine feine Sache. Da schwingt man sich auf so ein Teil, und schon kommt einem die Umrundung des Ammersees wie ein Klacks vor. Angst, auf halber Strecke nicht mehr aufladen zu können, muss niemand haben. Ladesäulen gibt es mittlerweile - zum Beispiel in der Radler-Hauptkommune Inning. Und weil sich dort alles ums Radeln dreht, man aber auch die Autofahrer nicht vergessen kann, die der Ortsteil Stegen mit der Schifffahrt anlockt, gibt es dort neuerdings bald zwei Ladesäulen für Elektroautos. Die Inninger haben die zwar nicht selbst eingerichtet. Das waren die Stadtwerke Fürstenfeldbruck. Aber immerhin haben sie dafür den Grund zur Verfügung gestellt. Toll.
Noch toller ist es, dass die Inninger einen so ausgeprägten Gerechtigkeitssinn besitzen. Denn: Wenn die Verbrennungsmotoren-Besitzer fürs Parken in Stegen bezahlen müssen, dann müssen das die E-Autofahrer auch. "Da könnt' ja jeder daherkommen, dort kostenlos parken, sein Auto gar nicht laden, sondern derweil nur Schifferl fahren", so in etwa lautete die Argumentation im Gemeinderat. Daher ist es nun beschlossen worden: Wer dort sein E-Auto auflädt, zahlt zusätzlich für die Zeit, in der sein Auto dort steht. Maximal vier Autos können das zeitgleich sein. Wenn man bedenkt, dass ein Tag Parken fünf Euro kostet, macht das 20 Euro pro Kalendertag an zusätzlichen Einnahmen für die Gemeinde. Das ist ja auch Geld. Aber darum geht es wahrscheinlich gar nicht. Sondern nur um die Massen an Autofahrern, die sich anderenfalls um die vier kostenlosen Parkplätze gekloppt hätten. Daher ist die Entscheidung der Inninger weise. Denn wenn sich jetzt ein E-Autobesitzer aufregt, weil er in Starnberg nichts fürs Rumstehen und Laden zahlen muss, nur in Stegen, hier ein guter Tipp: Einfach schnell umsatteln - am besten auf ein E-Bike.