Süddeutsche Zeitung

Mitten in Inning:Paradies für Tiere

Im Interkommunalen Gewerbepark versammeln sich immer mehr geschützte Tierarten. Jetzt neu dabei: Das Flussregenpfeiferchen

Von Astrid BEcker

Normalerweise werden Naturliebhaber Gewerbegebiete eher meiden. Klar, außer versiegelter Flächen und meist ästhetisch wenig ansprechender Bauten gibt's dort auch nicht viel zu sehen. In Inning jedoch ist das anders. Denn was im dortigen interkommunalen Gewerbepark so alles kreucht und fleucht, könnte jeden Zoo vor Neid erblassen lassen.

Gelbbauchunken will einer in der Nähe des Gebiets schon gesehen haben. Die Bachmuschel lebt gleich in unmittelbarer Nachbarschaft, der Rotmilan kreist dort in der Luft - und jetzt gibt's in dem Gewerbepark auch noch eine Flussregenpfeifer-Familie, die sich dort häuslich niedergelassen hat und sich von nichts und niemanden stören lässt. Schreibt das Gemeindeblatt, und das ist, spätestens seit es sich neue redaktionelle Richtlinien verpasst hat, als absolut seriös einzustufen. Übrigens zählt auch das etwa starengroße Flussregenpfeiferchen wie seine Nachbarn, die Unke, der Milan oder die Bachmuschel, zu den gefährdeten Tierarten. Schön also, wenn sie den Gewerbepark als neuen Lebensraum für sich entdeckt haben. Na ja, dort ist es vielleicht nicht schön, dafür aber recht ruhig. Zumindest am Wochenende. Naturliebhaber sind ja keine da. Die rennen lieber ins Ampermoos. Zum Glück.

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Quelle:
SZ vom 03.07.2017
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